Ultras werfen Feuerwerkskörper: Kinder rennen panisch davon
Göteborg (Schweden) - Was wäre ein Stadionbesuch ohne die Ultras? Sie sorgen für Stimmung, bereiten tolle Choreografien vor und sind der berühmte zwölfte Mann. Aber manchmal schießen sie über das Ziel hinaus. Wie beim Spiel IFK Göteborg gegen AIK Solna am Montag.
In der schwedischen Erstliga Allsvenskan wird gerade das Finale gespielt. Im skandinavischen Land geht die Saison von April bis November.
Am vorletzten Spieltag haben die Ultras von Göteborg das letzte Heimspiel ihrer Mannschaft daher ganz besonders gefeiert. Sie zündeten vor dem Spiel allerhand Feuerwerkskörper, die durch das ganze Stadion flogen.
Es war laut und sah tatsächlich ganz nett aus, auch wenn sich über Pyro-Geschmack natürlich streiten lässt.
Leider aber waren die Göteborg-Ultras sehr unsensibel oder mindestens unaufmerksam. Denn im Mittelkreis standen noch Kinder, die bei der Stadionhymne eine kleine Choreo darstellten.
Ein Fan filmte im Stadion die Szene und teilte sie auf X (ehemals Twitter).
Eigene Spieler kritisieren die Aktion
Was in diesem Clip nicht zu sehen ist: Einige der Feuerwerkskörper explodierten direkt neben den Kindern auf dem Rasen!
Die Kleinen bekamen natürlich höllische Angst und rannten schließlich in die Katakomben des Göteborger Stadions Gamla Ullevi.
Aufgrund des Vorfalls kam es zu erheblichen Verzögerungen, da auch die Spieler den Platz vorerst nicht betreten konnten.
Der Sicherheitsbeauftragte des Heimclubs, Jonas Arlmark, kündigte an, den Vorfall zu untersuchen. Das wird schwer, denn abgeworfen wurden die Feuerwerkskörper ausschließlich von maskierten Personen, berichtete das schwedische Aftonbladet.
Göteborgs Fußballstar Astrit Selmani (26) kritisierte das Vorgehen der eigenen Fans. "Es gibt Grenzen und Grenzen müssen eingehalten werden", sagte der Mittelstürmer nach dem Spiel, warnte aber gleichzeitig davor, die Freiheiten der Ultras zu sehr zu beschneiden.
"Wir haben eine Fan-Kultur wie keine andere in Europa. Wir sollten vorsichtig sein, wie viel wir diese einschränken", meinte der 26-Jährige weiter, aber unterstrich, dass Kinder auf keinen Fall mitten in solchen Ereignissen sein sollten.
Titelfoto: IMAGO / TT