Übles Foul und Kopfstoß: Als Mats Hummels am Boden liegt, brennen allen die Sicherungen durch
Rom (Italien) - Seit seinem Weggang von Borussia Dortmund steht Mats Hummels (36) ständig im Fokus. Nach monatelangem Bankdrücken darf er bei der AS Rom endlich spielen und sorgte am Sonntagabend indirekt für eine heftige Rudelbildung.
Sein Klub führte im heißen Stadtderby gegen Lazio bereits mit 2:0, es lief die Nachspielzeit, als eine üble Aktion zur Eskalation führte.
Valentin Castellanos (26) bekam in der 93. Minute von seinem Mitspieler einen Pass, nahm den Ball an, als Hummels über ihn drüber stürzte. Am Boden liegend rammte der Argentinier mit voller Wucht seine Stollen in den Oberschenkel von Hummels.
Der Deutsche erhob sich daraufhin und packte seinen Gegenspieler am Kragen, schob ihn vor sich her.
Castellanos ließ sich dann auch noch zu einem Kopfstoß hinreißen, der deutsche Innenverteidiger ging zu Boden und hielt sich die Hände vors Gesicht. Binnen weniger Sekunden entwickelte sich eine heftige Rudelbildung.
Nicht nur die Spieler auf dem Rasen, sondern auch die Akteure auf den Bänken stürmten zum Ort des Geschehens. Schiedsrichter Luca Pairetto (40) hatte alle Hände voll zu tun, sich einen Überblick zu verschaffen und die Gemüter wieder zu beruhigen.
Mats Hummels bekommt keine Ermahnung, Valentin Castellanos sieht glatt Rot
Während Hummels keine Ermahnung erhielt, zeigte der Unparteiische Castellanos glatt Rot. Weil auch er zuvor zu Boden ging, sah der Römer Evan Ndicka (25) noch Gelb.
Als endlich Ruhe eingekehrt war, jubelten Hummels und seine Mannschaftskollegen über den enorm wichtigen Dreier. Der Sieg im Stadtderby war nicht nur prestigeträchtig, sondern auch so nicht unbedingt zu erwarten, denn Lazio hatte vor der Partie 15 Punkte Vorsprung auf die AS.
Seitdem Claudio Ranieri (73) allerdings das Kommando an der Seitenlinie übernommen hat, läuft es für das Team und vor allem Hummels besser.
Noch kurz vor der Partie lobte der Deutsche den Coach: "Er hat ein natürliches Charisma, er versteht etwas von Spielern, er braucht nicht laut zu werden, damit die Spieler auf ihn hören", so der 36-Jährige in "Il Messagero".
Mit 23 Punkten hat sein Klub aber immer noch zwölf Zähler Rückstand auf Stadtrivale Lazio auf Rang vier. Die Formkurve zeigt aber deutlich nach oben. Da dürfte bis Saisonende unter einem kompetenten Ranieri und mit einem starken Mats Hummels noch einiges gehen.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Action Plus