Trotz vier Titeln in Serie: City verklagt Premier League wegen "Diskriminierung"!
Manchester (England) - Sportlich ist Manchester City in der Premier League über jeden Zweifel erhaben: Das Team von Pep Guardiola (53) holte sechs der letzten sieben Meistertitel. Doch darüber hinaus ist die Beziehung zwischen Liga und Klub angespannt - wegen neuer finanzieller Regeln verklagt City die Premier League jetzt sogar!
Wie englische Medien übereinstimmend berichteten, hat der Serienmeister der letzten Jahre eine 165-seitige Klageschrift eingereicht.
Der Vorwurf: Man sei Opfer von "Diskriminierung gegen Eigentümer aus der Golfregion", es gebe eine "Tyrannei der Mehrheit", die weitere sportliche Erfolge des Klubs, der sich in der Hand einer zu Abu Dhabi gehörenden Investmentgruppe gehört, verhindern wolle.
Im Februar hatte die Premier League nach einer Abstimmung der Vereine den Rahmen für Sponsorenverträge, die sogenannten ATP-Regeln, verschärft.
Gehören die Geldgeber zum Eigentümer eines Klubs, soll in Zukunft von unabhängiger Seite ein "fairer Marktwert" für das Sponsoring bestimmt werden, um zu verhindern, dass auf diese Weise wettbewerbsverzerrende Milliardensummen in einige Vereine gepumpt werden.
Bei Manchester City betrifft das unter anderem Hauptsponsor Etihad Airways, der sich ebenfalls in der Hand der Vereinigten Arabischen Emirate befindet.
Manchester City fürchtet, dass die Konkurrenz den eigenen Erfolg unterbinden will
City behauptet nun, dass diese Regel rechtswidrig sei und will diese kippen. Es sei ein direkter Versuch, dem Erfolg des Vereins ein Ende zu setzen, heißt es in dem Dokument. Außerdem fordert der Scheichklub Schadenersatz.
Ab kommender Woche soll in nicht-öffentlichen Anhörungen über die City-Klage verhandelt werden, dabei dürfte sich zeigen, dass die Liga in zwei Lager gespalten ist: Zwischen zehn und zwölf Teams haben sich laut Times dazu bereiterklärt, als Zeugen zu fungieren und gegen City auszusagen.
Schon länger schwelt ein heftiger Streit zwischen City und der Premier League: Der Klub ist wegen 115 Verstößen gegen die Finanzregeln der Liga angeklagt, im November soll die Verhandlung darüber stattfinden.
Wird der Erfolgsklub für schuldig befunden, drohen im Zweifel heftige Strafen wie hohe Geldstrafen oder Punktabzüge bis hin zum Zwangsabstieg.
Sollte aber zuvor die Klage der Citizens Erfolg haben, hat das auch Auswirkungen auf diesen Prozess: Viele der Verstöße hängen mit den ATP-Regeln zusammen.
Titelfoto: Bildmontage: Kin Cheung/AP/dpa, Dave Thompson/AP/dpa