Trainer-Wirrwarr in Spanien: Sieben Minuten zwischen Entlassung und Verlängerung!
Cádiz (Spanien) - Der spanische Erstligist FC Cádiz spielt offenbar nicht nur Fußball, sondern auch gern mit den Gefühlen der eigenen Fans. Ein ungewöhnlicher Scherz in den sozialen Netzwerken sorgte zwischenzeitlich für große Verwirrung bei der gelb-blauen Anhängerschaft.
Am Samstagvormittag ertönte plötzlich ein Paukenschlag in Andalusien. Trotz der halbwegs soliden LaLiga-Saison und dem erreichten Klassenerhalt wandte sich Vereinspräsident Manuel Vizcaíno (57) in einer Video-Botschaft mit ernsten Worten an die eigenen Fans.
"Angesichts der Spekulationen, die es in den letzten Tagen gab, muss ich bestätigen, dass Sergio Gonzalez und sein Trainerstab in der nächsten Saison nicht bei Cadiz sein werden", hieß es in dem 22-sekündigen Clip auf Twitter.
Darüber hinaus kündigte der 57-Jährige "weitere Informationen" bezüglich der offenkundigen Entlassung von Coach Sergio Gonzalez (46) an.
Die sollten schon sieben Minuten später folgen und weitere Fan-Kinnladen runterklappen lassen. In einem zweiten Video sahen die Anhänger nämlich, wie der eben gefeuerte Trainer nach mehrfachem Klingeln eine Haustür öffnete und grinsend vermeldete: "Bleibt ruhig, das Beste kommt noch."
Abgerundet wurde der bizarre Streich mit einer Grafik, die auf eine Verlängerung des Übungsleiters bis 2025 hindeutete.
Der FC Cádiz und Präsident Manuel Vizcaíno sorgten im Netz für Wirbel
Trainer Sergio Gonzalez führte den FC Cádiz schon zweimal zum Klassenerhalt
Präsident Vizcaíno bestätigte in einem dritten Clip schließlich, dass Coach Sergio Gonzales beim Klub aus der Hafenstadt bleiben wird und sein Arbeitspapier um zwei Jahre ausgedehnt hat.
Laut der Lokalzeitung Voz de Cádiz handelte es sich bei der Aktion um einen abgesprochenen Marketing-Gag und nicht etwa um eine blitzschnelle 180-Grad-Drehung.
Der Boss des "gelben U-Boots" gilt in Spanien demnach als durchaus umstrittene Figur, die sich gern mit Medienvertretern anlegt und auch in Zeiten des sportlichen Erfolgs nicht sparsam mit Kritik an der eigenen Mannschaft umgeht. Das hat sich die PR-Abteilung des Klubs wohl zunutze gemacht.
Denn Trainer Sergio Gonzales konnte den vergleichsweise kleinen Verein seit seinem Amtsantritt in Januar 2022 stabilisieren, im Schnitt 1,19 Punkte pro Partie einfahren und schon zweimal dem Abstieg entkommen.
In der soeben abgelaufenen Saison genügte ein 1:1-Remis am letzten Spieltag gegen Elche zum Verbleib im spanischen Oberhaus und einem respektablen 14. Tabellenplatz in der Endabrechnung.
Titelfoto: JORGE GUERRERO / AFP