Früher Zidane, heute nur noch Scherbenhaufen! Traditionsverein stürzt in Abgrund

Bordeaux (Frankreich) - Das traurige Ende einer Ära! Einst spielten so klangvolle Namen wie Didier Deschamps (55), Jean-Pierre Papin (60) oder Zinedine Zidane (52) für Girondins Bordeaux, jetzt bleibt von dem französischen Traditionsverein nur noch ein Scherbenhaufen übrig. Nach dem Zwangsabstieg aus der 2. Liga kommt es für den Klub sogar noch dicker.

Im Mai trat Zinedine Zidane (52) für ein Benefizspiel noch einmal in seinen alten Farben gegen den Ball, nun steht Girondins Bordeaux vor dem Nichts.
Im Mai trat Zinedine Zidane (52) für ein Benefizspiel noch einmal in seinen alten Farben gegen den Ball, nun steht Girondins Bordeaux vor dem Nichts.  © ROMAIN PERROCHEAU / AFP

Der sechsfache Meister hat den französischen Fußballverband offenbar darüber informiert, dass er seinen Profistatus aufgeben und damit in der viertklassigen National 2 antreten werde, wie die Lokalzeitung Sud Ouest entsprechend berichtet.

Das wäre demnach mit einer automatischen und sofortigen Kündigung aller Spielerverträge verbunden. Außerdem büßt die Truppe von der Atlantikküste mit dem Schritt wohl auch ihr Ausbildungszentrum ein.

Der frühere Arbeitgeber von Bundesliga-Legenden wie Klaus Allofs (67), Dieter Müller (70), Bixente Lizarazu (54) oder Johan Micoud (51) war bereits am 9. Juli von der französischen Finanzaufsicht DNGC wegen einer Etatlücke in Höhe von 40 Millionen Euro zum Zwangsabstieg aus der Ligue 2 verurteilt worden.

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Dort belegte das Team von Coach Albert Riera (42) in der vergangenen Saison den zwölften Tabellenplatz. Anschließend liebäugelte man mit dem Einstieg eines Investors, die Hoffnung zerschlug sich aber vor wenigen Tagen.

Am Dienstag zog Bordeaux den Einspruch gegen das Urteil zurück, wodurch dieses rechtskräftig wurde.

Die Existenz von Girondins Bordeaux ist weiterhin bedroht

Klubpräsident Gérard Lopez (52) verabschiedet sich mit Girondins Bordeaux aus dem Profifußball.
Klubpräsident Gérard Lopez (52) verabschiedet sich mit Girondins Bordeaux aus dem Profifußball.  © Thibaud MORITZ / AFP

Nun soll der Kahlschlag die finanziellen Lasten schultern, denn ohne Spieler kommen zwar keine Ablösesummen mehr rein, allerdings werden auch keine Gehälter mehr fällig.

Vor dem Handelsgericht erwartet Geschäftsführer und Besitzer Gérard Lopez (52) laut dem Bericht trotzdem noch ein langer Weg, bis wenigstens das Fortbestehen des Vereins gesichert ist.

Dabei war Girondins seit 1937 fester Bestandteil des französischen Profifußballs und gehörte lange Zeit zu den erfolgreichsten Vereinen des Landes. 1950 holte der Traditionsklub seinen ersten Meistertitel, 2009 seinen sechsten und vielleicht allerletzten. Dazu kommen vier Pokalsiege.

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Seinen Anfang nahm das Übel in der Saison 2021/22, als das Team von der Garonne nach einer sportlichen Talfahrt sowie einem massiven Corona-Ausbruch als Tabellenletzter aus der Ligue 1 abstieg.

Schon damals wurde Bordeaux wegen Geldproblemen zunächst in die drittklassige National 1 zwangsdelegiert, doch nach Verhandlungen mit der FFF konnte das Unheil noch abgewendet werden.

Jetzt verabschiedet sich ein großer Name zumindest auf absehbare Zeit von der Profifußball-Bühne.

Titelfoto: ROMAIN PERROCHEAU / AFP

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