Tabellenschlusslicht chronisch erfolglos: Dann lassen sich die Fans etwas völlig Verrücktes einfallen!
Clermont - Dieser Elfer ging nicht in die Hose! Bei einem Auswärtsspiel im französischen Clermont fürchteten die Gästefans des stark abstiegsbedrohten Fußballklubs SCO Angers ein weiteres Gegentor ihrer Mannschaft. Doch tatenloses Zuschauen kam für die Supporter nicht infrage.
Wenn es für ihre Lieblingsmannschaft alles andere als rund laufen mag, greifen treue Anhänger zu den kuriosesten Maßnahmen überhaupt, damit ihre Farben endlich zurück in die Erfolgsspur finden.
Wie "Le Parisien" berichtete, haben sich die Fans des abgeschlagenen französischen Tabellenletzten, SCO Angers, zu einer Hilfe der etwas anderen Art entschieden.
Beim Stand von 1:0 für Angers, was schon eine Seltenheit per se ist, hatte das Team um Kapitän Pierrick Capelle (36) nach einem Foulspiel des Torschützen Adrien Hunou (29) einen Strafstoß gegen sich gepfiffen bekommen.
Der Elfmeter wurde vor dem Block der spärlich mitgereisten Auswärtsfahrer aus Angers ausgeführt. Diese zögerten vor der dessen Ausführung nicht lange und zogen komplett blank.
Klares Ziel der Nackedei-Aktion: Den Schützen verwirren und das Gegentor verhindern.
Fans des SCO Angers hofften vergebens: Hose unten, doch der Ball lag im Tor
Aller Ablenkungsversuche zum Trotz trat Clermont-Stürmer Grejohn Kyei (27) daraufhin zum Strafstoß an und verwandelte souverän links unten zum 1:1-Ausgleich. Doch es sollte noch schlimmer kommen für die arg gebeutelten Westfranzosen.
Nur fünf Minuten später bekamen die Gastgeber den nächsten Elfmeter zugesprochen. Diesen netzte der Österreicher Muhammed-Cham Saracevic (22) zur etwas schmeichelhaften 2:1-Führung für Clermont ein. Damit war das Spiel gedreht und auch die Angers-Anhänger schienen aus ihrer misslungenen Po-Aktion gelernt zu haben: Beim zweiten Elfer ließen schon beträchtlich weniger der gut 20 Auswärtsfahrer ihre Hosen runter.
2:1 lautete dann auch der Endstand. Nach 31 Spieltagen steht die Truppe um Interimstrainer Alexandre Dujeux (47) sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand. Bei gerade einmal 14 Punkten auf der Habenseite ist der Abstieg in die zweite Liga bei nunmehr schon 17 Zählern Rückstand auf das rettende Ufer nur noch Formsache.
Doch eines konnten sich zumindest die Fans des SCO Angers sich nicht vorwerfen lassen: Dass sie beim Spiel nicht alles versucht haben, um die Trendwende einzuleiten.
Titelfoto: OLIVIER CHASSIGNOLE / AFP