Stadion statt Pflicht: Cristiano Ronaldo löst Polit-Skandal aus!
Nagasaki (Japan) - Arbeit schwänzen und ab ins Stadion? Der japanische Politiker Kengo Oishi (41) ließ ein offenbar wichtiges Meeting sausen, um Cristiano Ronaldo (38) am Ball zu bewundern. Bei seinen Wählern schoss er sich damit aber wohl eher ein Eigentor.
Von der ganz großen Fußballbühne hat sich "CR7" mit seinem Wechsel nach Saudi-Arabien zwar verabschiedet, doch der Superstar löst bei seinen treuen Fans immer noch große Faszination aus.
Das gilt offenbar auch für den Gouverneur von Nagasaki. Der sollte am 25. und 26. Juli dieses Jahres nämlich eigentlich an einer Konferenz in der Präfektur Yamanashi teilnehmen, besuchte stattdessen aber ein Match von Ronaldos Klub Al-Nassr, wie die japanische Zeitung Asahi Shimbun berichtet.
Demnach waren alle Gouverneure des Landes zu dem Treffen eingeladen, unter anderem standen die rückläufige Geburtenrate der Inselnation und globale Erwärmung auf der Agenda - bedeutende Themen also.
Oishi habe sich jedoch bereits nach der Einführungsveranstaltung am 24. Juli mit dem Verweis auf "offizielle Verpflichtungen" verabschiedet und daraufhin die Partie zwischen Al-Nassr und Paris Saint-Germain am 25. Juli in Osaka live im Stadion verfolgt.
Außerdem soll er am Tag darauf an einem Firmen-Event eines Sponsors von Ronaldo teilgenommen haben, bei dem auch noch ein Gespräch zwischen dem Politiker und dem portugiesischen Rekordnationalspieler arrangiert worden sei.
Ronaldo-Ausflug löst Polit-Skandal in Japan aus
Wenigstens habe sich der im Februar 2022 als jüngster Gouverneur Japans ins Amt gewählte Staatsdiener dabei seiner beruflichen Aufgaben besinnt und den dreifachen Weltfußballer um eine "helfende Hand" bei der Öffentlichkeitsarbeit in der Präfektur Nagasaki gebeten.
Laut dem Bericht soll Ronaldo bislang jedoch nicht auf die Bitte reagiert haben.
Darüber hinaus beteuerte Oishi in der Folge zwar, dass er die Tickets für das Spiel aus eigener Tasche bezahlt habe, die Kosten der Reise seien allerdings von der japanischen Regierung gedeckt worden.
In seiner Heimat kam die Aktion laut der South China Morning Post daher gar nicht gut an und löste einen Polit-Skandal aus. Zahlreiche Wähler forderten demzufolge bereits seinen Rücktritt.
Und auch sportlich hat sich der Ausflug nur bedingt gelohnt. Die Begegnung endete mit einem torlosen Unentschieden, Ronaldo wurde schon in der 66. Minute ausgewechselt.
Titelfoto: PAUL MILLER / AFP, IMAGO / Kyodo News