So sieht dieser Ex-Fußball-Weltstar nicht mehr aus!
Utrecht (Niederlande) - Er lässt es sich gutgehen! Wesley Sneijder (37) zeigte sich der Öffentlichkeit vor wenigen Tagen nicht mehr ganz so durchtrainiert wie noch während seiner Karriere als Weltklasse-Fußballer.
Bei einem Benefizspiel zugunsten der ukrainischen Flüchtlinge schnürte der geniale Zehner noch einmal die Schuhe und ließ seine Fähigkeiten aufblitzen. Beim Duell zwischen dem "Team Wesley Sneijder" und dem "Creators FC", einer Mannschaft voller YouTuber, fielen im Sportpark Wesley Sneijder viele Tore.
Das Geld wurde für wohltätige Zwecke gesammelt und gespendet. Denn auch in Utrecht, der Heimatstadt des Champions-League-Siegers von 2010, sind einige Menschen aus dem Kriegsland angekommen. Hut ab vor Sneijder, dass er seinen Status als Ex-Profi nutzt, um zu helfen.
Doch natürlich war augenscheinlich, dass sich der Oranje-Rekordnationalspieler (134 Einsätze, 30 Tore, 32 Vorlagen), Vize-Weltmeister von 2010 und WM-Dritte von 2014 körperlich ein wenig verändert hat und nicht mehr so fit wie zu seiner Hochzeit ist.
Wer will ihm das verdenken? Schließlich war der großartige Spielgestalter während seiner Karriere immer rank und schlank. Nun, mehr als zweieinhalb Jahre später, hat er ein wenig Hüftgold angesammelt, was in den sozialen Medien für Spott und (dumme) Sprüche sorgte.
Das dürfte dem früheren Mittelfeldmann von Ajax Amsterdam, Real Madrid und Inter Mailand aber völlig egal sein. Immerhin kann er auf eine beeindruckende Laufbahn zurückblicken.
Video mit Spiel- und Interviewszenen vom Benefizspiel mit Wesley Sneijder (auf Niederländisch)
Wesley Sneijder hatte seine Glanzzeit bei Inter Mailand
Ausgebildet wurde er seit 1991 in der berühmten Nachwuchsakademie von Ajax und schaffte dort den Sprung in die Profimannschaft, für die er am 2. Februar 2003 beim 6:0-Auswärtssieg bei Willem II Tilburg sein Debüt gab.
Es folgten 179 weitere Einsätze, 58 Tore, 45 direkte Vorlagen, zwei niederländische Meisterschaften und Pokalsiege und einmal der Superpokalsieg.
Erst 2007 zog es ihn für damals stolze 27 Millionen Euro Ablöse zu den "Königlichen" nach Madrid. Dort sorgte die niederländische Fraktion um ihn, Ruud van Nistelrooy (45) und Arjen Robben (38) für Furore.
Mehr als eine Meisterschaft und ein Superpokalsieg sprangen aber nicht heraus, das zweite Jahr an der Seite von Klaas-Jan Huntelaar (38) und Rafael van der Vaart (39) war nicht mehr seines.
Deshalb zog es ihn 2009 nach 66 Spielen (je elf Tore und Vorlagen) für 15 Millionen Euro weiter zu Inter. Bei den Nerazzurri lief es für ihn richtig stark.
Er wurde 2010 Champions-League-Sieger, gewann im Finale mit 2:0 gegen den FC Bayern München und bereitete den ersten Treffer genial vor, wurde dazu italienischer Meister und Pokalsieger. Wenige Monate später verlor er jedoch das Finale der Weltmeisterschaft gegen Spanien nach Verlängerung mit 0:1. Ihm und auch den anderen Stars der "goldenen" niederländischen Generation blieb die Krönung verwehrt.
Dafür gewann er mit Inter die Klub-WM, wurde erneut Pokalsieger und Superpokalsieger, bevor er nach 116 Partien (22 Tore, 35 Vorlagen) 2013 für 7,5 Millionen Euro zu Galatasaray Istanbul in die Türkei wechselte, wo er noch vier Jahre kickte. In dieser Zeit erweiterte Sneijder seine Titelsammlung um zwei türkische Meisterschaften, drei Pokal- und Superpokalsiege und war bei den "Löwen" eine Legende. Später kickte er noch für OGC Nizza (Frankreich) und Al Gharafa (Katar).
Titelfoto: JEWEL SAMAD/AFP