Sind die irre? LaLiga hat nun Kabinen-Kameras - nur Real Madrid boykottiert!

Madrid - Seit vergangenem Wochenende gibt es in Spaniens LaLiga Neuerungen, die die Fernsehübertragung betreffen. Mit dem Ziel, den Zuschauern die Spiele und Spieler noch näherzubringen, werden unter anderem Halbzeitinterviews geführt und Mikrofone installiert, die die Teams während der Trinkpausen aufnehmen.

Zuschauer konnten am Wochenende in die Kabinen von 19 LaLiga-Teams schauen - nur Real Madrid weigerte sich, die Kameras hereinzulassen.
Zuschauer konnten am Wochenende in die Kabinen von 19 LaLiga-Teams schauen - nur Real Madrid weigerte sich, die Kameras hereinzulassen.  © CESAR MANSO / AFP

Doch damit nicht genug: Um die Stars hautnah in der Vorbereitung auf die Matches zu erleben, wird nun auch in den Umkleidekabinen gefilmt!

Vor rund zwei Wochen wurde über diese Maßnahme abgestimmt. Doch trotz des invasiven Ansatzes boykottiert nur ein einziger Klub das Filmen in den Umkleideräumen: der 14-fache Champions-League-Sieger Real Madrid.

Wie Marca berichtete, stimmten 17 LaLiga-Klubs für die Kabinenkameras, zwei Vereine enthielten sich, nur Real stimmte dagegen.

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Der Boykott von Real Madrid kommt jedoch zu einem hohen Preis: Laut The Athletic entgehen den Königlichen satte 13 Millionen Euro an Fernsehgeldern, da diese jetzt anders aufgeteilt werden. Geld, auf das längst nicht jeder Klub verzichten kann!

Kritik an Kabinenkameras: "Unser heiliger Moment, und jemand dringt in ihn ein"

Athletic Bilbaos Keeper Unai Simon (26) ist ein vehementer Kritiker des Filmens in der Umkleidekabine.
Athletic Bilbaos Keeper Unai Simon (26) ist ein vehementer Kritiker des Filmens in der Umkleidekabine.  © OSCAR DEL POZO / AFP

Beim Saisonauftakt am vergangenen Wochenende konnte daher etwa beobachtet werden, wie Athletic Bilbaos Kapitän Iker Muniain (30) mit seinem Team vor dem Spiel betete. Doch selbst aus den Teams, die der Maßnahme zustimmten, kommt Kritik.

So beschwere sich Bilbaos Torhüter Unai Simón (26) laut Relevo auf einer Pressekonferenz: "Wir Spieler haben viele Gewohnheiten, die wir nicht in der Öffentlichkeit sehen wollen. Ich mag das nicht, ich fühle mich nicht wohl dabei. Es ist unser heiliger Moment, und jemand dringt in ihn ein."

Mit diesem Gefühl dürfte Spaniens Nationaltorhüter nicht alleine sein.

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Real Madrid will nun offenbar sogar rechtliche Schritte einleiten, um gegen das Filmen in der Kabine und die daraus resultierende Umverteilung der Fernsehgelder vorzugehen. Wie erfolgversprechend dieser Ansatz ist, ist noch unklar.

Titelfoto: CESAR MANSO / AFP

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