Schwere Ausschreitungen bei Pokalfinale in Tschechien: Fans prügeln wild aufeinander ein
Pilsen (Tschechien) - Schwere Ausschreitungen nach dem Abpfiff haben das Fußball-Pokalfinale in Tschechien überschattet. Die rivalisierenden Fans von Viktoria Pilsen und Sparta Prag lieferten sich wilde Prügel- und Jagdszenen im Stadion.
Der Sport geriet dabei fast zur Randnotiz. Mit einem 2:1-Sieg sicherte sich Prag das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg.
Nach dem Abpfiff stürmten plötzlich Anhänger des Gastvereins auf den Rasen. Die gegnerischen Fans ließen sich nicht zweimal bitten und rannten ebenfalls aufs Spielfeld.
In der Folge lieferten sich Hunderte Menschen wilde Jagd- und Prügelszenen. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie die Ordnungskräfte alle Mühe hatten, die Streithähne voreinander zu trennen. Polizisten stürmten den Rasen und sorgten anschließend für Ordnung, einige der Randalierer wurden in Gewahrsam genommen.
Da das Spiel bereits beendet war, befanden sich Journalisten und Experten eines TV-Senders auf dem Rasen. Sie wurden mit Stühlen beworfen, ein Mann wurde von einem Plastikstuhl getroffen.
Zahlreiche Spieler und die Trainer hatten sich zum Zeitpunkt der Ausschreitungen schon in den Kabinen befunden.
Schon in Mlada Boleslav stürmten Fans den Rasen, als Sparta Prag die Meisterschaft feierte
Als die Polizisten wieder für Ordnung gesorgt hatten, gab es schließlich auch noch eine Siegerehrung, auf der die Prager Mannschaft den Pokal in Empfang nehmen konnte.
Schon vor einer Woche, als sie die Meisterschaft mit einem souveränen 5:0-Erfolg in Mlada Boleslav feierten, kam es zu Ausschreitungen. Dabei liefen ebenfalls Anhänger des unterlegenen Vereins auf den heimischen Rasen und hatten versucht, die Feierlichkeiten des Auswärtsteams zu stören.
Daraufhin stürmten auch Fans von Prag auf den Rasen. Sie konnten aber von der Polizei in Schach gehalten werden.
Die Polizei nimmt die aktuellen Vorkommnisse zum Anlass, um das Sicherheitskonzept der Spiele für die kommende Saison zu überdenken.
Es soll eine Arbeitsgruppe gebildet werden, in der Vertreter der Polizei, aber auch der Vereine darüber diskutieren, wie man solche Szenen in Zukunft unterbinden kann.
Titelfoto: IMAGO / CTK Photo