Schiedsrichterin entscheidet Finale mit Münzwurf, dann blickt keiner mehr durch!

Dhaka (Bangladesch) - Immer wenn man denkt, im Fußball schon alles gesehen zu haben, wartet der Sport mit einer neuen Überraschung auf. Das Finale der U19-Südasienmeisterschaft der Frauen hielt im Laufe eines kuriosen Ausklangs gleich mehrere bereit.

Schiedsrichterin Anjana Rai (M.) beendete das Finale der U19-Meisterschaft zunächst mit einem Münzwurf.
Schiedsrichterin Anjana Rai (M.) beendete das Finale der U19-Meisterschaft zunächst mit einem Münzwurf.  © Screenshot/X/MApodogan

Am Donnerstagabend standen sich die Nachwuchs-Kickerinnen aus Bangladesch und Indien im Endspiel des von der South Asian Football Federation (SAFF) organisierten Nationen-Turniers gegenüber.

Nach einer frühen indischen Führung und dem späten 1:1-Ausgleich der Gastgeberinnen in ihrer Hauptstadt Dhaka ging die Partie in die Verlängerung, aber auch dort konnte kein Sieger ermittelt werden.

Also wurden die Spielerinnen zum Elfmeterschießen gebeten, wo sich allerdings keine Schützin die fehlende Erfahrung ob des jungen Alters anmerken ließ. Alle 22 Akteure inklusive Torhüterinnen verwandelten ihren Strafstoß.

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Eigentlich hätte das Prozedere in der Folge wiederholt werden müssen, doch Schiedsrichterin Anjana Rai aus Nepal hatte offenbar noch andere Termine. Daher rief sie die beiden Kapitäne zu sich, um den Ausgang des Duells und den Gewinner des Wettbewerbs mit einem Münzwurf zu ermitteln.

Die indische Vertreterin wusste das nötige Glück bei der 50:50-Entscheidung auf ihrer Seite und stürmte anschließend jubelnd auf ihre Kolleginnen zu, die den bizarren Triumph feierten.

Kurz darauf war sich auch der indische Fußballverband sicher: "Wir sind die Champions", schrieb die AIFF in den sozialen Netzwerken.

Das U19-Finale zwischen Bangladesch und Indien nahm ein denkwürdiges Ende

Bangladesch protestiert gegen den Münzwurf und wird erhört

Die Gastgeberinnen waren mit dem Ausgang des Endspiels nicht einverstanden und protestierten gegen den Münzwurf.
Die Gastgeberinnen waren mit dem Ausgang des Endspiels nicht einverstanden und protestierten gegen den Münzwurf.  © Screenshot/X/MApodogan

Bei Bangladesch kam die Münz-Lotterie hingegen verständlicherweise gar nicht gut an. Noch auf dem Feld beschwerten sich die Spielerinnen, Trainer und Mitarbeiter lautstark über das ungewöhnliche Urteil der Unparteiischen.

Auch die Zuschauer verstanden die Welt nicht mehr und quittierten den Ausgang passenderweise mit eigenen Münz- und Flaschenwürfen auf das Feld.

"In all den Jahren, in denen ich Fußball schaue und kommentiere, ist es das erste Mal, dass ein Spiel durch Münzwurf entschieden wird", erklärte der hilflose Kommentator infolge des vermeintlichen Sieges der Inderinnen.

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Über eine Stunde zogen sich die Proteste laut der indischen Nachrichtenagentur PTI hin, dann hatte der zuständige SAFF-Offizielle ein Einsehen.

Da weder das offizielle Regelwerk des südasiatischen Verbandes noch die internationalen Statuten der IFAB irgendwo einen Münzwurf zur Entscheidung vorsehen, wurden kurzerhand beide Mannschaften zum Gewinner des denkwürdigen Turniers erklärt.

Titelfoto: Screenshot/X/MApodogan

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