Stinkt Geld doch? Ronaldo-Kollege ballert gegen Wüsten-Liga: "Viele Spieler, die unglücklich sind"

Riad (Saudi-Arabien) - Das große Superstar-Shoppen im vergangenen Sommer, dazu die praktisch sichere Vergabe der Weltmeisterschaft 2034 - Saudi-Arabien schien die Fußball-Welt im Sturm zu erobern. Doch Geld ist offenbar nicht alles, die Idylle bröckelt mittlerweile. Nun hat sich der nächste Millionen-Transfer kritisch über die neue Wahlheimat geäußert.

Richtig eingelebt hat sich Aymeric Laporte (29, M.) in Saudi Arabien anscheinend noch nicht.
Richtig eingelebt hat sich Aymeric Laporte (29, M.) in Saudi Arabien anscheinend noch nicht.  © Fayez Nureldine / AFP

Neymar (31), Sadio Mané (31), Karim Benzema (36) oder Cristiano Ronaldo (38) - sie alle kicken inzwischen in der Wüste. Vor einem halben Jahr reihte sich ein Hammer-Deal an den nächsten, insgesamt wechselten 15 Profis für jeweils über 25 Millionen Euro in die Saudi Pro League.

Darunter auch Aymeric Laporte (29). Der langjährige Innenverteidiger von Manchester City folgte "CR7" zum Al-Nassr FC, der neunfache saudische Meister überwies im Gegenzug 27,5 Millionen Euro nach England.

Wirklich überzeugt wirkt der Abwehrmann von seiner Entscheidung aber nicht mehr: "Es ist eine große Umstellung im Vergleich zu Europa, aber letzten Endes geht es nur darum, sich anzupassen. Sie haben es uns nicht allzu leicht gemacht", erklärte er im Interview mit der spanischen Sportzeitung AS.

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"Es gibt tatsächlich viele Spieler, die unglücklich sind", fügte der Defensivakteur deutlich an. "Aber gut, wie arbeiten jeden Tag daran, verhandeln sozusagen, und wir werden sehen, ob es ein bisschen besser wird."

Aymeric Laporte bemängelt die "Ernsthaftigkeit" der saudischen Liga

In der aktuellen Saison kommt Aymeric Laporte (29, r.) bislang auf 14 Liga-Einsätze für den Al-Nassr FC, in denen er zwei Treffer erzielte.
In der aktuellen Saison kommt Aymeric Laporte (29, r.) bislang auf 14 Liga-Einsätze für den Al-Nassr FC, in denen er zwei Treffer erzielte.  © Fayez Nureldine / AFP

Auch für die saudische Liga seien die vielen europäischen Spieler mit einer langen und erfolgreichen Karriere etwas Neues und eine Umstellung.

"Vielleicht sind sie das nicht gewöhnt und müssen sich an ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit gewöhnen", mutmaßte der spanischen Nationalverteidiger.

Man nehme in dem Wüstenstaat "alles auf die leichte Schulter", verriet Laporte weiter. "Man handelt etwas aus und dann akzeptieren sie es nicht, nachdem man es unterschrieben hat."

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Außerdem würden sich die Wüsten-Klubs nicht so intensiv um das Wohlbefinden der Stars kümmern wie europäische Vereine. "Aber was sie dir in diesem Punkt wegnehmen, geben sie dir in anderen Aspekten", beschwichtigte er seine Kritik. Ob diese Aspekte lediglich auf dem Bankkonto zu finden sind, ließ er jedoch offen.

Jedenfalls ist der 29-Jährige nicht der erste Transfer, dem das Fußballerleben in Saudi-Arabien nicht vollends zuzusagen scheint.

Jordan Henderson (33) ging im Sommer nach zwölf Jahren beim FC Liverpool zum Al-Ettifaq FC und beschwerte sich fortan mehrmals über Klima, Alltag, Mitspieler sowie Fans. Vor wenigen Tagen ist er nach Europa zurückgekehrt und hat sich Ajax Amsterdam angeschlossen.

Neben den allgemeinen Gepflogenheiten soll vielen Kickern auch das dürftige Zuschauer-Interesse zu schaffen machen. Zum Teil besuchen nur wenige Tausend Anhänger die Spiele der Pro League.

Titelfoto: Fayez Nureldine / AFP

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