Rassismus-Skandal um Chelsea-Neuzugang: Droht Mudryk jetzt eine Sperre?
London - Erst vor rund zwei Wochen ist Mykhaylo Mudryk (22) für viel Geld zum FC Chelsea gewechselt, nun droht dem ukrainischen Flügelflitzer bereits Ärger. Ein kontroverses TikTok-Video könnte ihm zum Verhängnis werden.
Im vergangenen Juli teilte der 22-jährige Offensiv-Wirbler einen Clip auf der chinesischen Plattform, in dem er einen Song des US-amerikanischen Rappers Lil Baby (28) wiedergibt.
Der Text des Freestyle-Werkes beinhaltet allerdings auch das N-Wort, also eine rassistische Beleidigung.
Nach dem Transfer des Riesentalents zu den "Blues" entdeckten Fans das Video, woraufhin Mudryk im Netz viel Kritik erntete. Auch die Aktivismus-Organisation "Kick It Out", die sich gegen Rassismus im Fußball einsetzt, lehnte den Gebrauch der diskriminierenden Beschimpfung ab.
"Kick It Out verurteilt die Verwendung aller rassistischen Beleidigungen, einschließlich des N-Wortes, unabhängig vom Kontext", so die Gruppierung in einem Statement.
Inzwischen wurde die Aufnahme bei TikTok wieder gelöscht, dennoch bahnen sich für Mudryk ernsthafte Konsequenzen an. Wie The Athletic berichtet, hat der englische Fußballverband FA die Ermittlungen zum Verhalten des Chelsea-Neuzugangs aufgenommen.
In der Vergangenheit erhielten Spieler - beispielsweise Bernardo Silva (28) von Manchester City - für ähnliche Vergehen auch schon Sperren.
Mykhaylo Mudryk bedauert sein Verhalten in dem TikTok-Video
Gegenüber der britischen Tageszeitung The Sun hat sich der Linksaußen mittlerweile für den umstrittenen Sprachgebrauch entschuldigt.
"Mykhailo tut es zutiefst leid, dass er Leute durch das im vergangenen Juli auf seinem TikTok-Account gepostete Video verletzt hat", wird ein Repräsentant des Chelsea-Stars zitiert.
Und weiter: "Während seine Absicht nur darin bestand, den Text eines Liedes zu rezitieren, bedauert Mykhailo seine Entscheidung und akzeptiert, dass dies nicht angemessen war."
Im Laufe des zwei Minuten und 46 Sekunden langen Clips hatte der achtfache Nationalkicker der Ukraine das N-Wort demnach 16 Mal benutzt.
Mudryk war Mitte Januar für eine Sockelablöse von 70 Millionen Euro, die durch Bonuszahlungen auf 100 Millionen Euro ansteigen kann, von Shakhtar Donetsk nach Westlondon gewechselt.
Am 21. Spieltag feierte er gegen den FC Liverpool anschließend sein Premier-League-Debüt.
Zwar gelang ihm in den 35 Minuten nach seiner Einwechslung noch keine Torbeteiligung, doch mit seinen pfeilschnellen Dribblings konnte er den Fans schon einen Vorgeschmack auf sein Leistungsvermögen geben.
Titelfoto: Mike Egerton/PA/dpa