Polen-Star entschuldigt sich für angeblichen Nazi-Jubel: "Völlig missverstanden"
Jerusalem (Israel) - Harmloser Jubel oder verwerfliche Geste? Am Samstag schoss Patryk Klimala (24) den israelischen Spitzenklub Hapoel Be'er Sheva zum 2:1-Sieg bei Hapoel Jerusalem. Im Mittelpunkt stand allerdings das Geschehen unmittelbar nach dem Treffer des polnischen Angreifers.
In der 54. Minute veredelte der 24-jährige Stürmer die Vorlage von Spielmacher Adrian Paun (28) zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung für die Gäste. Anschließend stellte er sich vor die Kurve und ließ seinen rechten Arm von der Brust in die Höhe schnellen.
Ob mit Absicht oder nicht, die Bewegung erinnerte stark an den hierzulande verbotenen Hitlergruß und kam bei den israelischen Fans daher gar nicht gut an.
Im Netz prasselte in der Folge ein heftiger Shitstorm auf Klimala ein, weshalb sich der im Winter von den New York Red Bulls nach Be'er Sheva gewechselte Knipser nun zu einem Statement gezwungen sah.
"Meine Geste beim Torjubel wurde von einigen Zuschauern völlig missverstanden", schrieb der frühere U21-Nationalkicker auf Instagram. "Als Pole, der die Geschichte beider Länder respektiert, käme ich nie auf die Idee, den Hitlergruß zu zeigen."
"Als ich noch in Polen gelebt habe, habe ich das Lager Auschwitz-Birkenau besucht und ich bin mir der Bedeutung der Geschichte und des jüdischen Erbes vollkommen bewusst", untermauerte der Goalgetter seine Erklärung.
Video des kritisierten Torjubels von Patryk Klimala auf Twitter
Patryk Klimala spielte für Jagiellonia Bialystok, Celtic Glasgow und die New York Red Bulls
Klimala habe die mitgereisten Anhänger infolge seines Tores lediglich "grüßen" wollen. "Dahinter steckte nichts anderes. Es tut mir leid, falls das jemand falsch verstanden hat."
Abschließend bedankte sich der in Schweidnitz bei Breslau geborene Rechtsfuß noch für die Unterstützung der "großartigen Fans" des Tabellenzweiten der Ligat ha'Al.
Der Durchbruch im Herrenbereich gelang dem abschlussstarken Offensivakteur bereits 2016 beim polnischen Erstligisten Jagiellonia Bialystok. Vier Jahre später wechselte er als vielversprechendes Talent für vier Millionen Euro zu Celtic Glasgow in die schottische Premiership.
So wirklich wollte der Knoten dort aber nicht platzen. In 28 Pflichtspieleinsätzen konnte er nur drei Treffer beisteuern. Also ging es über den großen Teich zu den Roten Bullen aus dem "Big Apple", wo er vor seinem Transfer nach Israel immerhin 25 Scorerpunkte (14 Buden, elf Assists) in 63 Partien sammelte.
Titelfoto: VAUGHN RIDLEY / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP