Nicht nur die Ansprache hat gesessen: Nationaltrainer ohrfeigt eigenen Spieler!
Tel Aviv (Israel) - Mit einer Schelle in die Verlängerung? Der israelische U21-Nationaltrainer Guy Luzon (47) hat seinem Linksverteidiger Ziv Morgan (22) während des Playoff-Rückspiels der EM-Qualifikation gegen Irland eine Ohrfeige verpasst - und damit heftige Diskussionen im Netz ausgelöst.
Im Fußball kochen die Emotionen bekanntlich gern mal hoch, so auch bei der Partie am Dienstagabend im Bloomfield-Stadion in Tel Aviv.
Mit weit aufgerissenen Augen und wild diskutierend holte der 47-jährige Coach kurz aus und schlug dem Abwehrmann von Ironi Kiryat Shmona mit der flachen Hand ins Gesicht, wie in mehreren Videos, die anschließend in den sozialen Netzwerken kursierten, zu sehen ist.
Die Aktion ereignete sich im Vorfeld der Verlängerung. Nach 90 Minuten hatte es 0:0 gestanden und da auch das Hinspiel in Dublin am vergangenen Freitag in einem 1:1-Remis geendet war, mussten beide Mannschaften Überstunden schieben.
Tore aus dem Spiel heraus sollten die Zuschauer zwar keine mehr sehen, doch im Elfmeterschießen setzte sich die U21-Auswahl von Israel schließlich mit 3:1 durch und löste damit das Ticket für die Europameisterschaft im Sommer 2023.
Der beachtliche Erfolg rückte allerdings schnell in den Hintergrund. Stattdessen wurde im Internet vor allem über die Trainingsmethoden des ohrfeigenden Übungsleiters geredet.
Video der Ohrfeige von Israels u21-Nationalcoach Guy Luzon auf Twitter
Guy Luzon sorgte für reichlich Gesprächsstoff im Internet
"Guy Luzon ist eine Schande für den israelischen Fußball", twitterte etwa Sportjournalist Josh Halickman. "Er muss sofort gefeuert werden", stimmte ein User in der Kommentarspalte zu.
"Israels U21-Trainer, der nur aufgrund von Korruption ernannt wurde, verpasste einem Spieler eine Ohrfeige. Was für ein Witz von einer Person, beschämend und noch dazu ein schlechter Trainer", schrieb eine weitere Person.
Luzon ist erst seit rund vier Monaten für die Junioren seines Heimatlandes zuständig, aber kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um Skandale geht.
Nach seiner Zeit beim belgischen Erstligisten Standard Lüttich, den er von Juli 2013 bis Oktober 2014 betreute, sah sich der Coach mit Schmiergeldvorwürfen seitens des ehemaligen Standard-Präsidenten Bruno Venanzi (52) konfrontiert.
Der belgische Funktionär beschuldigte einen nicht genannten Trainer seines Klubs, Gelder eines Spielers für dessen Aufstellung akzeptiert zu haben.
Luzon bestritt die Anschuldigungen vehement und drohte Venanzi in der Folge mit einer Verleumdungsklage.
Titelfoto: EPA/OLIVIER HOSLET, Screenshot/Twitter/RaulMunozMEX