Ermittlungen und geplatzter City-Wechsel! Nächster Wettskandal in England?
London - In den vergangenen Tagen stand Lucas Paquetá (25) unmittelbar vor einem Transfer zu Manchester City, doch am Freitag soll der Deal überraschend geplatzt sein. Der vermutete Grund dürfte auch seinem aktuellen Arbeitgeber nicht gefallen.
Der englische Fußballverband FA ermittelt offenbar wegen möglichen Wettverstößen gegen den Mittelfeldspieler von West Ham United, wie die britische Tageszeitung Daily Mail berichtet.
Laut Globoesporte aus Brasilien soll eine Gelbe Karte für Paquetá beim Spiel gegen Aston Villa im März den Verdacht ausgelöst haben. Am selben Tag holte sich auch sein Landsmann Luiz Henrique (22) von Real Betis einen Karton wegen Meckerns ab.
Demnach wurden in der brasilianischen Stadt Duque de Caxias beim Anbieter "Betway" - einem Sponsor von West Ham - zahlreiche Wetten auf die ungewöhnliche Doppel-Karten-Variante abgesetzt. Die Konten seien extra dafür eröffnet worden und konnten in der Folge wohl Familienmitgliedern der beiden Kicker zugeordnet werden.
Inzwischen wurde das Gespann bereits aus dem Kader der brasilianischen Nationalmannschaft für die anstehenden Partien der WM-Qualifikation im September gestrichen.
Darüber hinaus sollen die "Skyblues" zuvor großes Interesse an einer Verpflichtung des 42-fachen Nationalkickers der Seleção gezeigt haben. Coach Pep Guardiola (52) und die City-Verantwortlichen hätten Paquetá als Ersatz für den verletzten Kevin De Bruyne (32) im Auge gehabt.
Manchester City nimmt Abstand von einem Paquetá-Transfer
Die Verhandlungen sollen sogar schon kurz vor dem Abschluss gestanden haben, bevor der Deal am Freitagmorgen aus "vertraulichen" Gründen gescheitert sei, wie zuerst Sky Sports mit Verweis auf eine interne Quelle vermeldete.
Nach Infos der Daily Mail waren die Ermittlungen der Auslöser für den Rückzieher. Diese hätten den amtierenden englischen Meister abgeschreckt.
Paquetá selbst weist die Vorwürfe laut einem Vertrauten aus seinem Umfeld entschieden zurück.
Weiterhin mache sich nun auch sein aktueller Klub Sorgen um eine mögliche Sperre für den Edeltechniker, für den die "Citizens" über 70 Millionen Euro Ablöse geboten haben sollen.
Der Spielmacher stand beim 1:1-Unentschieden zum Auftakt der "Hammers" gegen den AFC Bournemouth in der Startelf und wurde erst wenige Sekunden vor dem Abpfiff ausgewechselt.
In der vergangenen Saison der gehörte der Strippenzieher bei den Londonern zu den absoluten Leistungsträgern und steuerte in wettbewerbsübergreifend 43 Einsätzen fünf Treffer und sieben Vorlagen bei.
Die Ermittlungen der FA sollen sich noch im Anfangsstadium befinden, theoretisch dürfte er am Sonntag (17.30 Uhr) im Spiel gegen den FC Chelsea also auf dem Platz stehen.
Erst im Mai war auch England-Knipser Ivan Toney (27) vom FC Brentford wegen des Verstoßes gegen die Wettregeln in weit über 200 Fällen für satte acht Monate gesperrt worden.
Erstmeldung von 10.22 Uhr, aktualisiert 14.33 Uhr.
Titelfoto: Martin Rickett/PA Wire/dpa