Nach Kollaps und Koma: Nun kann Ex-Ajax-Kicker Nouri wieder das tun!
Amsterdam - In der schwierigen Zeit seit Beginn der Corona-Pandemie, wirkt dies wie ein kleines (Fußball)-Märchen. Fast drei Jahre, nachdem Abdelhak Nouri von Ajax Amsterdam auf dem Fußballplatz zusammengebrochen war und seither im Koma lag, macht er weitere Fortschritte und reagiert sogar schon auf ein Fußballspiel im TV.
Im Juli 2017 brach Nouri beim Testspiel gegen den SV Werder Bremen im österreichischen Zillertal aufgrund von Herz-Rhythmus-Störungen zusammen. Etwa ein Jahr später erwachte er aus dem Koma.
Aufgrund mangelnder Sauerstoffversorgung hat Nouri für den Rest seines Lebens Hirnschäden davongetragen, wird nie mehr der Alte und auch ein Leben lang von seinen Angehörigen abhängig sein.
Nun hat Nouris Bruder im niederländischen TV preisgegeben, dass es seinem Bruder besser ginge. Aktuell lebt er in einem für ihn umgebauten Haus, das seinen Bedürfnissen entspricht.
Die beiden Brüder kommunizieren unter anderem via Augenbrauensignale, so zitiert ihn "Metro".
Auch wenn er bettlägerig und "sehr abhängig" ist von seinen Angehörigen, findet er langsam aber sicher ein kleines Stückchen zurück in sein Leben.
Wenn Nouri Fußball sieht, "zeigt er Emotionen"
Dazu gehört es auch, dass er wieder Fußball schauen kann. Der heute 22-Jährige "ist noch nicht sehr lange zu Hause, wir kümmern uns jetzt um ihn", so Bruder Abderrahim.
"Er ist sich bewusst, wo er ist. Er ist wieder in einer vertrauten Umgebung mit seiner Familie. Er schläft, er niest, er isst, er rülpst, aber es ist nicht so, dass er aus dem Bett aufsteht", so sein Bruder weiter.
Gerade beim Thema Fußball, zeige Abdelhak Emotionen: "Wir beziehen ihn in unsere Gespräche mit ein, schauen mit ihm auch Fußball. Da schaut er gerne zu, zeigt Emotionen", so sein Bruder.
"An seinen guten Tagen, gibt es eine Form der Kommunikation, zum Beispiel die Bestätigung mit seinen Augenbrauen oder ein Lächeln".
Für Abderrahim ist es wichtig, seinem Bruder das Gefühl von Normalität zu vermitteln. Er versucht mit ihm so zu reden, als ob er nicht krank wäre.
Vielleicht ist genau das die beste Medizin in der so schier ausweglos scheinenden Situation, in der sich Abdelhak Nouri befindet.
Titelfoto: Thomas Eisenhuth/dpa