Nach WM-Quali: Venezuela wirft Peru Entführung seiner Nationalspieler vor!
Lima (Peru) - Dieses WM-Qualifikationsspiel hat sogar politische Folgen! Nachdem Venezuela Peru in der südamerikanischen Qualifikation ein Unentschieden abgerungen hatte, warf der venezolanische Außenminister der peruanischen Regierung die Entführung seiner Nationalspieler vor!
Als die Mannschaft nach dem 1:1 im Auswärtsspiel in Peru wieder zurück nach Venezuela reisen wollte, hob das Flugzeug nicht ab - dem venezolanischen Außenminister Yvan Gil (51) zufolge, weil die peruanische Regierung verhinderte, dass die Maschine aufgetankt wurde!
"Die peruanische Regierung verübt eine rachsüchtige Entführung gegen unsere Mannschaft, die gestern ein außergewöhnliches Spiel bestritten hat", schrieb der Politiker auf X (ehemals Twitter).
"Wir fordern die sofortige Einstellung der Aggressionen gegen unsere Mannschaft und das venezolanische Volk, indem sie ihren Verpflichtungen im Rahmen der Achtung des internationalen Rechts nachkommen und auf fremdenfeindliche Praktiken verzichten."
Harte Vorwürfe von Gil - die der venezolanische Fußballverband FVF in einer Mitteilung aber unterstützte!
Selbst die betroffene Airline meldete sich zu Wort und erklärte, dass "die Situation gegen die Vereinbarungen und Verträge des internationalen Rechts, gegen die Menschenrechte unserer Spieler und unseres Personals" verstoße!
Die peruanische Regierung bestritt allerdings, dass absichtliche Maßnahmen gegen die Venezolaner eingeleitet wurden.
Unmittelbar nach dem Spiel kam es zu unschönen Zwischenfällen
Schon direkt nach Ende der Partie war es zu Ausschreitungen gekommen, Spieler der venezolanischen Nationalmannschaft warfen peruanischen Polizisten vor, sie bedrängt und geschlagen zu haben, als sie sich von ihren Fans verabschieden wollten.
Videos auf Social Media scheinen das zu belegen, Venezuelas Innenverteidiger Nahuel Ferraresi (25) erklärte laut der Nachrichtenagentur Reuters, dass Finger seiner linken Hand vom Schlagstock eines Polizisten verletzt worden seien.
Auch gegenüber den Fans wurde offenbar unrechtmäßige Maßnahmen ergriffen - der FVF verurteilte "aufs Schärfste die verbalen und körperlichen Angriffe sowie die Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit, die unser Team und unsere Fans" erlitten hätten.
Deshalb werde der Verband bei verschiedenen zuständigen Stellen Beschwere einreichen, damit die Vorfälle nicht ungestraft blieben.
Welche Konsequenzen dem peruanischen Fußball nun drohen, ist noch unklar. Sportliche Folgen wie etwa ein Punktabzug dürften allerdings konsequenzlos bleiben - das Team liegt abgeschlagen auf dem letzten Platz der WM-Qualifikation.
Titelfoto: ERNESTO BENAVIDES / AFP