Nach Ultra-Ausschreitungen in Alkmaar drohen Strafen - für West Hams Spieler!
Alkmaar (Niederlande)/London (Großbritannien) - Das gibt es doch nicht! Nach den Ausschreitungen in Alkmaar im Anschluss an das Conference-League-Halbfinalrückspiel zwischen AZ Alkmaar und West Ham United wird es ein Nachspiel geben - allerdings nicht nur für die Alkmaar-Ultras, sondern vielleicht auch die West-Ham-Spieler!
Kurz vor dem Schlusspfiff erzielte Pablo Fornals (27) das 1:0 für West Ham und besiegelte damit das Halbfinal-Aus für AZ Alkmaar - nach Hin- und Rückspiel stand es 3:1 für West Ham.
Das brachte die Ultras der Niederländer offenbar so in Rage, dass sie den Gästeblock stürmten und eine riesige Schlägerei mit Sicherheitskräften und Gästefans anzettelten.
Dabei bewegten sie sich auch in Richtung des Blocks, in dem die Freunde und Familien der West-Ham-Spieler saßen.
Die Fußballer um Kapitän Declan Rice (24) und Said Benrahma (27) wollten verhindern, dass die Hooligans in den West-Ham-Bereich eindringen. Daher kletterten sie über die Absperrung und stürzten sich ebenfalls ins Geschehen.
Doch das könnte für sie nun Konsequenzen haben!
Medienberichte: Ermittlungen gegen West-Ham-Stars durch UEFA, aber mit Rücksicht auf das Finale
Wie der Telegraph berichtet, soll sich die UEFA nicht nur mit den "Fans" von Alkmaar beschäftigen, sondern auch Ermittlungen gegen die Spieler von West Ham in Erwägung ziehen, die sich gegen die Hooligans stellten.
Ein West-Ham-Fan unkte bereits am Tag nach den Ausschreitungen auf Twitter: "So, wie ich die UEFA kenne, wird unser halbes Team für das Finale gesperrt."
Ganz so weit wird es vermutlich nicht kommen, denn bisher hat sich die UEFA selbst kaum zu den Vorfällen geäußert. Das wird als Zeichen interpretiert, dass eine Entscheidung über eine mögliche Strafe bis nach dem Finale am 7. Juni aufgeschoben werden soll.
Der Verband wolle offenbar nicht, dass Spieler das Finale verpassen. Doch eine Untersuchung der Vorfälle müsse gemäß dem Protokoll stattfinden, eine Bestrafung für die Spieler sei nicht ausgeschlossen.
Die Spieler müssten die UEFA davon überzeugen, dass sie unter "außergewöhnlichen Umständen" gehandelt hätten, wie es in Medienberichten heißt. Was genau unter außergewöhnlichen Umständen zu verstehen ist, wenn nicht der Schutz der eigenen Familie vor vermummten Hooligans? Das dürfte nur die UEFA wissen.
In den kommenden Tagen und Wochen wird sich zeigen, ob die Stars um Nationalspieler Declan Rice tatsächlich eine Sperre zu befürchten haben.
Titelfoto: Bildmontage: ANP / AFP, JUSTIN TALLIS / AFP