Nach Serienmörder-Vergleich und Netz-Hass: TV-Expertin flieht ins Ausland!
England - Die TV-Expertin und frühere englische Nationalstürmerin Eniola Aluko (36) hat in den vergangenen Tagen die wohl hässlichste Seite der sozialen Medien kennengelernt. Nach heftigen Anfeindungen und Hass-Nachrichten ist sie nun sogar aus dem Land, das sie einst als Spielerin vertrat, geflüchtet.
"Ich habe diese Woche wirklich Angst gehabt. Ich habe mein Haus bis Freitag nicht verlassen und befinde mich jetzt im Ausland", erklärte die 36-Jährige in einem rund 15-minütigen Video auf Instagram.
"Es ist wirklich wichtig zu sagen, dass Online-Missbrauch direkte Auswirkungen auf deine Sicherheit hat und darauf, wie sicher du dich im echten Leben fühlst", so Aluko weiter.
Die in Nigeria geborene Ex-Profikickerin bestritt insgesamt 102 Länderspiele für die "Lionesses" und erzielte dabei 33 Treffer. Außerdem vertrat sie das Team Großbritannien bei den Olympischen Spielen 2012 in London.
Erst vor wenigen Monaten wurde sie für ihre sportlichen Verdienste von Prinz William (41) zum Mitglied des "Order of the British Empire" ernannt, darüber hinaus ist sie seit Jahren als Fußball-Expertin für den TV-Sender ITV tätig.
In dieser Funktion wurde sie kurz nach dem Jahreswechsel gemeinsam mit ihrer Kollegin Lucy Ward (49) im Zuge der Berichterstattung zum FA-Cup-Spiel zwischen Crystal Palace und Everton allerdings sexistisch vom ehemaligen Mittelfeld-Rüpel Joey Barton (41) angegriffen.
Joey Barton vergleicht Eni Aluko und Lucy Ward mit Serienmördern
Der 41-Jährige sprach den beiden Kommentatorinnen und insbesondere Aluko auf dem Kurznachrichtendienst X jegliche Kompetenz ab.
"Warum spricht sie über Männer-Fußball, sie kann noch nicht einmal richtig gegen den Ball treten. Deine Berichterstattung zum Everton-Spiel gestern Abend war ein neuer Tiefpunkt", schrieb Barton, der selbst lediglich ein Spiel für die englische Nationalelf bestritt.
Außerdem verglich der frühere Premier-League-Profi das TV-Duo auch noch mit dem britischen Serienmörder-Ehepaar Fred (†53) und Rose West (70).
Die geschmacklose Tirade löste im Netz hitzige Diskussionen aus und zwang ITV zu einem Statement, in dem sich der Sender hinter die beiden Expertinnen stellte.
Doch Barton ließ nicht locker, wetterte tagelang munter weiter gegen Frauen im Fußball, die sogenannte "Woke"-Bewegung, Gleichberechtigung und Vielfalt - wobei er unter anderem auch gegen den 1. FC Union Berlin schoss.
Zudem beleidigte er Aluko wiederholt in mehreren Beiträgen, was sehr wohl bei der ehemaligen Angreiferin angekommen sei.
"Ich hatte das Gefühl, dass mir etwas zustoßen wird. Und ich sage das nicht, damit mich jemand bemitleidet", verkündete sie nun.
Eni Aluko teilt wichtige Botschaft, Joey Barton giftet weiter
"Ich sage das, damit die Leute die Realität und die Auswirkungen von Hassreden verstehen. Welche Auswirkungen Rassismus hat, welche Auswirkungen Sexismus hat. Die Auswirkungen, die Frauenfeindlichkeit auf uns Frauen im Sport und in der Sportberichterstattung hat", fügte Aluko an.
Barton ließ sich davon allerdings nicht beirren. Kurz nach der Video-Botschaft meldete er sich in den sozialen Netzwerken erneut herablassend zu Wort.
"Heul mir doch nichts vor. Ich habe nur darauf gewartet, dass die Opferkarte gespielt wird. Eni, tut mir leid, Schatz, du bist schrecklich als Expertin. Du hast kein Gespür, kannst nicht zählen und vor allem weißt du so gut wie nichts über Männer-Fußball", wetterte der Ex-Profi.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/enialuko, GERARD JULIEN / AFP