Lyon (Frankreich) - Wahnsinns-Strafe für Paulo Fonseca (52)! Der Trainer von Olympique Lyon, der seine Stelle vor nicht einmal fünf Wochen antrat, wird seinem neuen Klub extrem lange fehlen. Nach einem Ausraster gegenüber einem Schiedsrichter wird der Portugiese für fast neun Monate (!) gesperrt.
Er verlor für einen Moment die Nerven - und hat nun sehr lange Zeit, um über seinen Fehler nachzudenken.
Denn Paulo Fonseca wird für den Rest der Saison und lange darüber hinaus kein einziges Spiel seiner Mannschaft mehr betreuen dürfen.
Die Disziplinarkommission der Ligue 1 sperrte den 52-Jährigen bis zum 30. November, in dieser Zeit darf er keinerlei offizielle Funktionen wahrnehmen, sich vor, während und nach den Partien nicht zur Spielerbank und den Räumen der Offiziellen begeben.
Bis Mitte September ist der Sperrbereich für Fonseca sogar noch größer, in den kommenden sechs Monaten darf der Coach zudem auch weder die Kabine seiner Mannschaft betreten noch das Spielfeld, den Spielertunnel oder jegliche Gänge, die in einen dieser Bereiche führt.
Die Strafe tritt sofort in Kraft, Olympique Lyon kündigte jedoch umgehend an, gegen die Entscheidung der Disziplinarkommission vorgehen zu wollen.
Ligue 1: Paulo Fonseca wird bis Ende November gesperrt
Am vergangenen Sonntag war es in der Ligue 1 zum Eklat gekommen: Fonseca hatte sich beim 2:1-Sieg gegen Stade Brest lautstark über eine Schiedsrichterentscheidung aufgeregt und dafür die Rote Karte gesehen.
Daraufhin stürmte der 52-Jährige auf Referee Benoît Millot (43) zu, baute sich nur Millimeter vor ihm auf und schrie ihm aus kürzester Distanz ins Gesicht. Einer seiner eigenen Spieler schob ihn von dem Unparteiischen weg, zweimal versuchte Fonseca noch, sich durch eine Menschentraube wieder zu Millot vorzuarbeiten.
Dass er für die Aktion eine Sperre erhalten würde, war ihm wohl auch selbst schnell klar, gibt es dafür in der Ligue 1 doch zahlreiche Präzedenzfälle.
Doch die Härte der Strafe für ein Vergehen ohne körperliche Gewalt ist selbst in der französischen Topliga ungewöhnlich, betonte Lyon und sprach von einer "extrem harten, beispiellosen und ungewöhnlich schnellen Strafe", die die Disziplinarkommission verhängt habe.
"Angesichts dieser Strafe, die offenbar von einem schädlichen Kontext diktiert wurde, der die französische Schiedsrichterei betrifft, kündigt der OL bereits jetzt an, dass er alle möglichen Einspruchsmöglichkeiten prüft", schrieb der Klub in einer Stellungnahme.