Nach Klopp-Abrechnung und Koks-Affäre: Skandal-Schiri outet sich unter Tränen

Liverpool (England) - Ein verhängnisvolles Video mit üblen Beleidigungen gegen Jürgen Klopp (57) kostete den englischen Schiedsrichter David Coote (42) Ende vergangenen Jahres den Job. Nun hat sich der gescholtene Unparteiische erstmals nach dem Skandal geäußert und dabei sein Herz ausgeschüttet.

Skandal-Schiri David Coote (42) hat sich für seine Fehltritte entschuldigt und öffentlich geoutet.  © ADRIAN DENNIS / AFP

In einem ergreifenden Interview mit der britischen Boulevardzeitung "The Sun" outete sich der 42-Jährige öffentlich als homosexuell und gestand, dass er seine Sexualität in der rauen Fußballwelt versteckt habe.

"Ich bin in meiner Laufbahn als Schiedsrichter heftig beschimpft worden und es wäre schwierig gewesen, meine Sexualität da auch noch in den Topf zu werfen", so der Engländer.

Die unterdrückten Emotionen gepaart mit dem straffen Programm auf Arbeit hätten zu einem enormen Druck geführt, weshalb der Engländer schließlich einen Ausweg gesucht und diesen im Kokain gefunden habe.

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Kurz nach der fatalen Klopp-Tirade, in der er den deutschen Trainer als "F**ze" bezeichnete, war noch ein zweites Video aufgetaucht, das den Referee bei der Einnahme eines weißen Pulvers während der Europameisterschaft 2024 in Deutschland zeigt.

"Ich erkenne mich in dem Kokain-Video selbst nicht wieder", so Coote nun. "Ich kann nicht nachempfinden, wie ich mich damals gefühlt habe, aber das war ich." Auch bei seiner Abrechnung mit "Kloppo" sei der Ex-Offizielle auf Drogen gewesen.

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Interview mit Ex-Schiedsrichter David Coote auf YouTube

David Coote hat seine Drogensucht mittlerweile überwunden

David Coote (r.) war seit 2018 in der englischen Premier League als Referee tätig und leitete über 90 Spiele.  © HENRY NICHOLLS / AFP

Nach dem Eklat habe Coote dann eine "unglaublich dunkle" Zeit durchgemacht. Er sei sich nicht sicher, ob er ohne die Unterstützung seiner Familie und seiner Kollegen überhaupt noch hier wäre.

Sein persönlicher Kampf sei natürlich keine Entschuldigung, doch der Unparteiische habe seine wahren Gefühle bereits in jungen Jahren verheimlichen müssen.

"Ich habe vor allem in meinen Teenagerjahren ein tiefes Gefühl der Scham empfunden", erklärte der Brite. "Ich habe mich meinen Eltern gegenüber erst mit 21 Jahren geoutet. Meinen Freunden gegenüber habe ich mich erst mit 25 geoutet."

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Es gebe noch andere Gründe für sein Verhalten, aber "ich würde keine authentische Geschichte erzählen, wenn ich nicht sage, dass ich schwul bin und dass es mir sehr schwergefallen ist, das zu verbergen".

Im Dezember wurde Coote von der englischen Schiri-Organisation PGMOL schließlich gefeuert. Inzwischen hat er seine Drogensucht nach eigenen Angaben mithilfe einer Therapie überwunden.

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