Monate nach Kuss-Eklat: Spanischer Ex-Präsident Rubiales festgenommen!
Madrid (Spanien) - Die Welt kennt ihn vor allem wegen des sogenannten "Kuss-Eklats": Der frühere Präsident des spanischen Fußballverbands (RFEF), Luis Rubiales (46), ist in Madrid festgenommen worden. Mit dem Skandal bei der Frauen-Fußball-WM im vergangenen Sommer hat das aber nichts zu tun.
Luis Rubiales muss sich nicht nur wegen des Kuss-Eklats vor Gericht verantworten, gegen ihn wird auch wegen Korruption ermittelt.
Im Zuge dieser Untersuchung wurde der 46-Jährige jetzt sogar festgenommen!
Wie die BBC berichtete, kehrte Rubiales am heutigen Mittwoch aus der Dominikanischen Republik nach Spanien zurück.
Am Flughafen warteten dann mehrere Polizeibeamten auf den Ex-Funktionär, die ihn sogleich in einem schwarzen Van mitnahmen. Bis zu 72 Stunden lang können die Behörden den früheren Präsidenten der BBC zufolge jetzt festhalten und befragen.
Der Spanier wird beschuldigt, in seiner fünfjährigen Amtszeit beim RFEF windige Verträge ausgehandelt zu haben. Unter anderem soll er für den Deal, dass der spanische Supercup in Saudi-Arabien ausgetragen wird, illegale Provisionszahlungen erhalten haben.
Auch Geldwäsche zählt zu den gegen Rubiales erhobenen Vorwürfen, die dieser allesamt entschieden zurückweist.
Luis Rubiales hat gleich doppelten juristischen Ärger
Schon vor rund zwei Wochen hatte die spanische Polizei eine Razzia beim RFEF durchgeführt und mehrere Beteiligte festgenommen. In diesem Zuge war auch das Wohnhaus von Rubiales durchsucht worden, dieser hielt sich zu dem Zeitpunkt aber nicht in Spanien auf.
Mit der Festnahme hat Rubiales nun den nächsten gewaltigen Ärger am Hals. Neben den Korruptionsvorwürfen läuft derzeit auch ein Verfahren wegen des Kusses, den der Spanier seiner Landsfrau Jenni Hermoso (33) bei der WM-Siegerehrung im vergangenen August gegen ihren Willen aufdrückte.
Hierfür fordert die Staatsanwaltschaft derzeit zweieinhalb Jahre Haft wegen eines sexuellen Übergriffs und Nötigung und zudem ein Kontaktverbot sowie eine Entschädigungszahlung an Hermoso.
Beruflich hatte der Vorfall bereits Konsequenzen für den Ex-Präsidenten: Er musste von seinem Amt zurücktreten und erhielt eine dreijährige Sperre von der FIFA.
Titelfoto: Alessandra Tarantino/AP/dpa