Mega-Zoff um UEFA-Entscheidung: Nationen drohen mit Boykott!

Nyon (Schweiz) - Ob die UEFA diese Entscheidung schon bereut? Rund 19 Monate nach Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine kündigte der europäische Fußballverband an, künftig wieder russische Nachwuchsteams bei UEFA-Veranstaltungen zuzulassen. Dafür hagelte es massive Kritik - und erste Boykottankündigungen.

Ob UEFA-Präsident Aleksander Čeferin (55) die Entscheidung zugunsten russischer Jugendteams nachträglich anders treffen würde?
Ob UEFA-Präsident Aleksander Čeferin (55) die Entscheidung zugunsten russischer Jugendteams nachträglich anders treffen würde?  © PATRICIA DE MELO MOREIRA / AFP

Nach der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees am vergangenen Dienstag teilte der Verband auf seiner Homepage seine Entscheidung mit, dass russische U17-Mannschaften wieder die Möglichkeit erhalten sollten, an UEFA-Wettbewerben teilzunehmen.

Man sollte "Kinder nicht für Handlungen bestrafen, für die ausschließlich Erwachsene verantwortlich sind", hieß es in der Erklärung. Da der Fußball niemals aufhören solle, Botschaften des Friedens zu senden, wolle man Minderjährige nicht weiter des Rechts berauben, am internationalen Fußball teilzunehmen.

Das solle allerdings ohne Landesflagge, Nationalhymne und -trikots und zudem nicht auf russischem Territorium ausgeübt werden dürfen.

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Zugleich betonte der Verband, die erste Sportorganisation weltweit gewesen zu sein, die Maßnahmen gegen Russland ergriffen habe, und verurteilte den russischen Angriffskrieg in der Ukraine erneut.

Das reicht allerdings einigen UEFA-Mitgliedern nicht! Gleich mehrere Länder kündigten aufgrund der Entscheidung des Verbandes einen Boykott von Spielen oder gar ganzen Turnieren an.

Vier Fußballverbände kündigen Boykott an - ziehen weitere nach?

Die russische A-Nationalmannschaft (hier im September bei einem Testspiel gegen Katar) bleibt weiterhin von UEFA-Wettbewerben suspendiert.
Die russische A-Nationalmannschaft (hier im September bei einem Testspiel gegen Katar) bleibt weiterhin von UEFA-Wettbewerben suspendiert.  © KARIM JAAFAR / AFP

Allen voran natürlich die Ukraine selbst: Der ukrainische Fußballverband UAF verurteilte die Rückkehr russischer U17-Mannschaften "aufs Schärfste", wie es in einer Mitteilung hieß.

Die UAF bestätigte, dass ukrainische Teams an keinem Wettbewerb mit Beteiligung russischer Mannschaften teilnehmen werden - und appellierte an die anderen Mitgliedsverbände der UEFA, Spiele gegen Teams aus Russland ebenfalls zu boykottieren.

Dieser Aufforderung schlossen sich direkt einige Länder an.

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Der Präsident des polnischen Fußballverbands, Cezary Kulesza (61), teilte am Mittwoch auf X (ehemals Twitter) mit: "Ich war überrascht über die gestrige Erklärung des UEFA-Exekutivkomitees. Wenn die russischen Nationalmannschaften spielen dürfen, werden unsere Nationalmannschaften nicht gegen sie antreten. Das ist die einzig richtige Entscheidung."

Auch die englische FA teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass man die Entscheidung der UEFA nicht unterstütze und nicht gegen russische Teams antreten werde.

Schweden ging sogar noch einen Schritt weiter: Der Verband SvFF erklärte, dass man als Gastgeber der U17-Frauen-EM 2024 einem möglicherweise qualifizierten russischen Team die Teilnahme untersagen würde.

Ob weitere UEFA-Mitglieder wie etwa der DFB sich dem Boykott anschließen, ist noch unklar.

Titelfoto: Bildmontage: PATRICIA DE MELO MOREIRA / AFP, Karim JAAFAR / AFP

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