Verband ermittelt: Man-United-Keeper verteidigt Kollegen nach Gorilla-Post!
Manchester (England) - Emojis mit Folgen? Keeper André Onana (27) von Manchester United ist seinem Teamkollegen Alejandro Garnacho (19) nach einem vermeintlich rassistischen Beitrag im Netz zur Seite gesprungen. Dennoch könnte die Angelegenheit ein Nachspiel haben.
Der gehaltene Elfmeter wenige Sekunden vor Ende der Champions-League-Partie am Dienstagabend gegen den FC Kopenhagen war Balsam für die geschundene Seele des nicht gerade unumstrittenen Schlussmannes.
In der 97. Minute parierte der Torwart den Versuch des Ex-Schalkers Jordan Larsson (26) und sicherte seinen "Red Devils" damit den knappen 1:0-Erfolg.
Das wusste auch sein Mannschaftskamerad Garnacho zu schätzen. Auf dem Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, teilte der 19-jährige Argentinier ein Bild des jubelnden Matchwinners. Allerdings versah er den Post darüber hinaus mit zwei Gorilla-Emojis.
Der unschöne Beiklang blieb seinen Followern nicht verborgen. Nachdem sie den Flügelflitzer auf die rassistische Konnotation hingewiesen hatten, bearbeitete er seine Botschaft zunächst und löschte sie schließlich komplett.
Von einer absichtlichen Beleidigung wollte Onana jedoch nichts wissen, er verteidigte seinen Kollegen mittlerweile auf Instagram.
"Die Leute können sich nicht aussuchen, was ich anstößig finden soll. Ich weiß genau, was Garnacho gemeint hat: Kraft und Stärke. Damit sollte sich das Thema erledigt haben", schrieb der 27-jährige Kameruner.
Auch Edinson Cavani und Bernardo Silva wurden für unüberlegte Beiträge bestraft
Diese Entscheidung liegt allerdings nicht in seiner Hand, wie die Vergangenheit eindrucksvoll gezeigt hat.
Auch wenn sich Onana nicht an dem Post stört, drohen seinem Mitspieler Sanktionen vom englischen Fußballverband FA, wenn dieser zu dem Schluss kommt, dass Garnacho gegen die geltenden Social-Media-Richtlinien verstoßen hat. Laut Insel-Experte Fabrizio Romano (30) laufen die Ermittlungen bereits.
So wurde der frühere Man-United-Stürmer Edinson Cavani (36) 2020 für drei Spiele gesperrt und mit einer Geldstrafe über umgerechnet rund 114.900 Euro belegt, weil er einem Fan in den Kommentaren mit "Gracias Negrito" dankte. Und das, obwohl sich anschließend sogar die argentinische Sprachakademie hinter ihn stellte und sich für die Unbedenklichkeit der Phrase verbürgte.
Bernardo Silva (29) von Manchester City brachten unterstützende Worte ebenfalls wenig. Der Mittelfeld-Maestro hatte seinen Kollegen Benjamin Mendy (29) im November 2019 in einem Tweet mit einem spanischen Schokoladen-Maskottchen verglichen und neben reichlich Gegenwind auch eine Strafe über rund 57.400 Euro sowie ein Spiel Sperre kassiert.
Der französische Linksverteidiger hatte sich schriftlich an die zuständige Kommission gewandt, um das Missverständnis aus der Welt zu räumen, doch vergeblich.
Titelfoto: Paul ELLIS / AFP, Screenshot/Instagram/andreonana.24