Mal wieder Ärger mit dem Schiedsrichter: Mourinho geht verkabelt aufs Spielfeld!
Rom - Für seine Ausraster ist José Mourinho (60) regelrecht bekannt. Gerade mit Schiedsrichtern legt sich 'The Special One' gerne an. Allein in dieser Saison kassierte der Coach der AS Rom bereits drei Rote Karten, verpasste mehrere Spiele seines Teams gesperrt.
Doch nun erreicht seine Schiedsrichter-Fehde einen neuen Höhepunkt! Beim Unentschieden der Roma gegen den AC Monza am gestrigen Mittwoch, bei dem die Hauptstädter zwei wichtige Punkte im Kampf um die Champions-League-Plätze liegen ließen, wurde Mourinho mal wieder mit einer Gelben Karte verwarnt.
Nach dem Spiel beschwerte er sich lautstark über Schiedsrichter Daniele Chiffi (38). "Das ist der schlechteste Schiedsrichter, dem ich in meiner gesamten Karriere begegnet bin", schimpfte er laut Football Italia.
Doch damit nicht genug: "Er ist schrecklich, er geht mit niemandem menschlich um, er hat kein Einfühlungsvermögen", ließ der Portugiese seiner Wut freien Lauf.
Und offenbar traute er dem Schiedsrichter noch mehr zu: "Ich habe 20 bis 30 Minuten vor Schluss aufgehört zu arbeiten, weil ich wusste, dass er mir für alles eine Rote Karte geben würde."
José Mourinho kann es nicht lassen: Jetzt zeichnet er seine Diskussionen mit Schiedsrichtern sogar auf!
Diesen Gedanken hatte er offenbar bereits vor dem Spiel, denn Mourinho griff zu einem kuriosen Trick, wie er nach der Partie auf der Pressekonferenz enthüllte. Er versteckte ein Mikrofon in seiner Jackentasche!
"Ich bin nicht dumm. Ich habe alles aufgenommen", erklärte der Portugiese und begründete seinen extremen Schritt: "Ich muss mich selbst beschützen!"
Dafür wird er vom italienischen Trainerverband AIAC stark kritisiert, wie die Gazzetta dello Sport berichtet: "Zuzugeben, dass er sich mit einem Mikrofon auf die Bank begeben hat, [...] untergräbt das gesamte System."
Nach seinen Äußerungen gegenüber Chiffi könnte Mourinho nun, obwohl er diesmal ohne Platzverweis davongekommen ist, trotzdem für ein Spiel gesperrt werden.
Denn offenbar leitete der Verband eine Untersuchung gegen den Portugiesen wegen dessen Ausraster ein, die dafür sorgen könnte, dass er am kommenden Samstag gegen Inter Mailand nur auf der Tribüne sitzen darf. Auch die Mikrofon-Aktion könnte dort Beachtung finden: Es ist nämlich nicht gestattet, ein Aufnahmegerät mit auf die Bank zu nehmen.
Damit hätte Mourinho seinem Team einen Bärendienst erwiesen: Die Mailänder sind ein direkter Konkurrent der Roma im Kampf um die Champions League, liegen mit zwei Zählern mehr drei Plätze vor Mourinhos Team. Die ohnehin schon verletzungsgeschwächte Roma könnte es also gar nicht gebrauchen, im Top-Duell auch ohne Trainer dazustehen.
Titelfoto: PIETER STAM DE JONGE / ANP / AFP