Top-Klubs ziehen lieber um: Legendärem Fußball-Stadion droht der Abriss!
Mailand (Italien) - Das Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand - immer noch besser bekannt als San Siro - besitzt seit Jahrzehnten Legendenstatus. Doch nun hat der altehrwürdige Fußballtempel offenbar ausgedient.
Wie Bürgermeister Giuseppe Sala (66) am Freitag nach einer Sitzung mit Vertretern von AC und Inter bekannt gab, ist eine Renovierung der fast 100 Jahre alten Arena zu teuer.
"Die Vereine lehnen die Pläne zur Sanierung ab", wird der 66-Jährige von der "Gazzetta dello Sport" zitiert. "Damit liegt das Projekt für ein neues Stadion wieder auf dem Tisch."
Bereits seit 2019 waren etwaige Pläne diskutiert worden, die bei den Fans aber schon damals auf wenig Gegenliebe stießen. Trotzdem müsse man nun wieder darüber nachdenken.
Eine vorgelegte Analyse der beiden italienischen Spitzenklubs habe nämlich ergeben, dass die Kosten für Modernisierungsarbeiten deutlich höher ausfallen würden, als zunächst angenommen.
"Ihr Vorschlag besteht derzeit darin, in andere Stadien zu ziehen", so der Bürgermeister weiter. Die "Rossoneri" sollen etwa einen Neubau im Südosten der Stadt in Erwägung ziehen, während Inter mit der Gemeinde Rozzano im Südwesten liebäugelt.
"Das ist ein sehr langer Prozess, der bereits diskutiert wurde. Es gibt zum Beispiel Widerstand, aber wir fangen nicht bei Null an, sondern bei einer Reihe von Beschlüssen, die schon gefasst worden sind."
Im San Siro fanden zwei Weltmeisterschaften statt
Zuletzt war der Abriss von der Stadt wegen des "kulturellen Interesses" noch abgelehnt worden. Zudem soll 2026 zum 100. Geburtstag die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in der Arena steigen.
Das bis zu 80.000 Zuschauer fassende Stadion hieß zunächst wegen seiner Lage im gleichnamigen Stadtteil "San Siro" und wurde 1980 zu Ehren der für beide Mailänder Vereine aktiven und ein Jahr zuvor verstorbenen Stürmer-Legende Giuseppe Meazza umbenannt.
Es diente als Austragungsort der WM 1934 und 1990, der EM 1980 und der beiden Champions-League-Endspiele 2001 sowie 2016.
Titelfoto: ISABELLA BONOTTO / AFP