Kontrolleure bitten Stars um Erling Haaland zum Dopingtest - dann wird es skurril
Oslo (Norwegen) - Was ist denn da schiefgelaufen? Bei der norwegischen Fußball-Nationalmannschaft standen vor den Nations-League-Spielen gegen Kasachstan und Österreich zwei Doping-Kontrolleure vor der Tür. Der Haken: Zwei der Spieler, die sie testen wollten, sind bereits seit mehreren Jahrzehnten tot!
Wie der norwegische Nationaltrainer Ståle Solbakken (56) am heutigen Mittwoch auf einer Pressekonferenz erzählte, habe er nicht schlecht gestaunt, als er hörte, welche sechs Kicker für die stichprobenartige Kontrolle ausgewählt worden waren.
Neben den aktiven Spielern Erling Haaland (24), Jørgen Strand Larsen (24), Antonio Nusa (19) und Oscar Bobb (21) standen nämlich auch Jørgen Juve sowie Einar Gundersen auf der Liste. Juve ist allerdings seit 1983 tot, Gundersen gar seit 1962!
Er habe dann bei der norwegischen Anti-Doping-Agentur ADNO angerufen und gefragt, ob er hier gerade bei der versteckten Kamera sei, lachte Solbakken.
Seine Theorie, wie der Fauxpas zustande kam: Es seien einfach die obersten Spieler der Rekordtorschützenliste genommen und die Liste mit ein paar anderen Namen aufgefüllt worden. Juve ist Rekordtorschütze der Skandinavier, Gundersen folgt hinter Haaland auf Platz drei.
"Also wurden Einar Gundersen und Jørgen Juve einberufen. Das war etwas spät. Negative Tests für Einar und Jørgen", scherzte der Coach.
Einar Gundersen und Jørgen Juve wurden Jahrzehnte nach ihrem Tod zum Dopingtest aufgefordert
Mit Oscar Bobb stand ein weiterer Spieler gar nicht erst im Kader
Doch damit nicht genug: Einer der vier lebendigen Spieler auf der Liste ist derzeit verletzt und steht somit gar nicht im Kader der Nationalmannschaft.
Oscar Bobb, seit 2019 in den Diensten von Manchester City unterwegs, zog sich nämlich vor rund drei Wochen im Training einen Beinbruch zu, wurde kürzlich in Barcelona operiert und wird rund vier Monate ausfallen.
"Es ist offensichtlich ein großer Fehler passiert", räumte laut NRK auch ein Sprecher von ADNO bereits ein. Man wolle seine Arbeitsweise nicht öffentlich bekannt geben, doch hier sei bei der Planung der Dopingkontrolle etwas schiefgelaufen.
Er betonte aber auch, dass kein Zweifel daran bestehe, dass die Kontrolleure normalerweise weitaus treffsicherer seien. Glücklicherweise habe die norwegische Fußball-Nationalmannschaft den Fauxpas daher "auf humorvolle Art" aufgefasst.
Titelfoto: Zac Goodwin/Press Association/dpa