Kuhhandel mit UEFA: Tauscht Juve die Conference League gegen die Champions League ein?
Turin - Das ewige Hin und Her um Juventus Turins Bestrafung für Bilanzfälschung scheint endlich ein Ende zu haben: Der italienische Rekordmeister wird voraussichtlich in der kommenden Saison vom internationalen Wettbewerb ausgeschlossen! Protest einreichen wollen die Italiener aber wohl nicht - aus gutem Grund.
Im schweizerischen Nyon tagt aktuell die UEFA über den "Fall Juventus". Laut dem italienischen Corriere dello Sport sickert von dort durch: Die Alte Dame darf wohl in der kommenden Spielzeit nicht am europäischen Geschäft teilnehmen!
Das will die Kommission offenbar Anfang dieser Woche offiziell bekannt geben.
Aktuell ist der italienische Klub für die Teilnahme an der Conference League berechtigt, diesen Startplatz würden die Turiner verlieren.
Doch trotz dieses schweren Schlags sollen die Bianconeri keinen Einspruch gegen das bevorstehende Urteil einlegen wollen!
Denn anscheinend ist das der Deal mit der UEFA: Akzeptiert Juventus den Ausschluss klaglos, beträgt die Sperre nur eine Saison, es drohen keine weiteren Konsequenzen für die nachfolgenden Spielzeiten.
Für die Italiener ist das wohl eine annehmbare Lösung, um eine mögliche Champions-League-Teilnahme in der Saison 2024/25 nicht zu gefährden.
Juventus Turin: Strafe der UEFA ist nicht die erste im Bilanzfälschungs-Skandal
Der Fußballklub hatte bereits vom italienischen Verband eine harte Strafe erhalten: Zunächst waren der Alten Dame 15 Punkte abgezogen worden.
Nach einem Einspruch des Vereins war die Strafe jedoch zunächst ausgesetzt und dann in einen Zehn-Punkte-Abzug umgewandelt worden.
Durch den großen Vorsprung auf Rang acht brachte diese Milderung Juve letztendlich nichts, der Klub rutschte trotzdem vom vierten auf den siebten Tabellenplatz ab, der nur zur Teilnahme an der Conference League berechtigt.
Doch durch den europäischen Ausschluss ist die Bestrafung des italienischen Verbands letztendlich irrelevant für Juventus Turin geworden.
Ob der Plan des Serienmeisters der vergangenen Dekade aufgeht und in der kommenden Saison die Champions-League-Teilnahme herausspringt?
Ohne internationales Geschäft dürfte es jedenfalls schwieriger für den Klub werden, Leistungsträger zu halten.
Titelfoto: Marco BERTORELLO / AFP