Italienischer Klub dreht völlig durch: Drei Cheftrainer an einem Tag!

Piacenza (Italien) - Das dürfte wohl ein neuer Rekord sein! Beim italienischen Fußball-Viertligisten Piacenza Calcio herrscht derzeit das pure Chaos: An einem einzigen Tag hatte der Klub satte drei Cheftrainer!

Simone Bentivoglio (39) war zu seiner aktiven Zeit in einen Wettskandal verwickelt. Das kam bei den Fans von Piacenza Calcio überhaupt nicht gut an.
Simone Bentivoglio (39) war zu seiner aktiven Zeit in einen Wettskandal verwickelt. Das kam bei den Fans von Piacenza Calcio überhaupt nicht gut an.  © Danilo Di Giovanni/NurPhoto via ZUMA Press/dpa

Los ging das Drama mit der Entlassung von Trainer Carmine Parlato (54) und Sportdirektor Alessio Sestu (41), die der Serie-D-Klub am Dienstagmorgen kommunizierte - der erst im Oktober eingestellte Parlato hatte mit Piacenza nur drei Punkte aus den vergangenen sechs Ligaspielen geholt.

Die Italiener präsentierten auch sogleich einen Nachfolger: Simone Bentivoglio (39) sollte das Zepter übernehmen und noch am selben Tag das Training leiten.

Doch der Klub hatte die Rechnung ohne seine Fans gemacht!

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Weil Bentivoglio nämlich 2011 in einen Wettskandal verwickelt gewesen und für 13 Monate gesperrt worden war, kündigten die Anhänger von Piacenza einen Boykott an. Am Nachmittag stürmten sie das Trainingsgelände und machten der Geschäftsführung klar, dass sie unter dem 39-Jährigen die Unterstützung sowohl bei Heim- als auch bei Auswärtsspielen verweigern würden.

Daraufhin knickten die Norditaliener ein, gaben noch am selben Abend die Vertragsauflösung mit Bentivoglio bekannt - und konnten schon wieder unmittelbar danach einen Nachfolger verkünden!

Ex-Trainer Stefano Rossini übernimmt wieder bei Piacenza Calcio

Dieses Mal holten sie Stefano Rossini (53) zurück, der die Mannschaft bereits bis zum 7. Oktober betreut hatte und dessen Entlassung die Misere somit überhaupt erst ermöglicht hatte.

Er nahm auch sogleich am gestrigen Mittwoch auf der Trainerbank Platz und führte das Team prompt zum 2:1-Erfolg im Sechzehntelfinale des Coppa Italia Serie D - ein Wunder, dass sich die Mannschaft bei dem Hickhack überhaupt aufs Fußballspielen konzentrieren konnte.

Vereinspräsident Marco Polenghi spielte das Drama aber herunter. Laut Gazzetta dello Sport kommentierte er die rasanten Trainerwechsel nur mit: "Bentivoglio? Nichts Besonderes. Wir haben einfach zur Kenntnis genommen, dass die Wahl von den Fans absolut nicht akzeptiert wurde."

Titelfoto: Danilo Di Giovanni/NurPhoto via ZUMA Press/dpa

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