Ist Draxler Teil eines Mega-Betrugs? UEFA ermittelt gegen PSG
Paris (Frankreich) - Das wäre ein echter Skandal! Die UEFA hat wegen eines ungehörigen Verdachts die Ermittlungen eingeleitet. Dabei im Fokus: der Weltmeister von 2014, Julian Draxler (29).
Draxler wechselte jüngst vom französischen Dauermeister Paris Saint-Germain zum katarischen Klub Al-Ahli SC, wo er einen Zweijahresvertrag bis 2025 unterschrieb.
Das ist erst mal nichts Ungewöhnliches, denn dass die Ölstaaten der Arabischen Halbinsel seit geraumer Zeit mit Geld nur so um sich schmeißen und alles verpflichten, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, ist bekannt.
Problematisch wird es aber, wenn man sich mehr mit den Details beschäftigt. Für den Ex-Schalker überwies Al-Ahli SC der SportBild zufolge 20 Millionen Euro nach Paris, was aber nicht wirklich seinem realistischen Marktwert entspricht.
Draxler konnte bei PSG zuletzt nicht Fuß fassen, wurde in der vergangenen Saison an Benfica Lissabon ausgeliehen und kam selbst in Portugal nur auf zehn Liga-Spiele.
Handelt Katar mit sich selbst, um PSG finanziell gesundzumachen?
Die UEFA untersucht nun, ob durch eine zu enge Verbindung zwischen Käufer und Verkäufer der Kaufpreis verfälscht wird, um sich finanziell zu sanieren.
Denn PSG gehört zu 70 Prozent dem katarischen Staatsfonds Qatar Sports Investment (QSI).
Paris Saint-Germain hat fast 150 Millionen Euro Schulden, konnte aber durch fragwürdige Deals mit saudischen Klubs 86 Millionen einnehmen, was die finanziellen Möglichkeiten erheblich verbessert.
Nicht nur der Draxler-Deal wird daher geprüft, sondern auch der 50-Millionen-Euro Deal mit Marco Verratti (30), der zusammen mit Abdou Diallo (27, 15 Millionen Euro) zum Klub Al-Arabi wechselte. Also ebenfalls nach Katar.
Die Finanzkontrollkommission der UEFA wird jetzt daher die Nähe zwischen Käufer und Verkäufer prüfen. Bei Unregelmäßigkeiten könnten Sanktionen gegen PSG erfolgen.
PSG ist dabei in guter Gesellschaft. Auch der aktuelle Champions-League-Sieger Manchester City wird geprüft, ob der Klub gegen das Financial Fairplay verstoßen hat.
Titelfoto: Bildmontage: FRANCK FIFE / AFP, PATRICIA DE MELO MOREIRA / AFP