Im Kaufrausch zum Rekordmeister: Jetzt steht dieser Klub vor dem Abgrund!
Guangzhou (China) - Tiefer Fall nach teurem Flug! In den 2010er Jahren sorgte Guangzhou Evergrande mit einem Millionen-Transfer nach dem anderen für Aufsehen und krönte sich zum Serienmeister. Nun ist der Rekord-Champion der Chinese Super League allerdings ganz unten angekommen.
Wie der frühere Spitzenklub selbst mitteilte, hat der chinesische Fußballverband (CFA) den zweifachen Gewinner der asiatischen Champions League aufgrund immenser Schulden von der Teilnahme an allen Profiligen ausgeschlossen.
Zwar habe man "mit verschiedensten Mitteln versucht", den Ausschluss zu verhindern, doch "die aufgebrachten Mittel reichten nicht, um die Schuldenlast zu tilgen", hieß es in dem Statement.
Zuletzt landete der Klub aus der südchinesischen Metropole auf dem dritten Platz der zweitklassigen League One, womit der Aufstieg zurück ins Oberhaus nur knapp verpasst wurde. Es dürfte das letzte Schnuppern an Top-Fußball für lange Zeit gewesen sein.
2010 startete Guangzhou mit dem damals noch finanzstarken Immobilienunternehmen "Evergrande Real Estate Group" im Rücken eine große Transferoffensive, die im Jahr darauf auch sofort in der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte mündete.
Anschließend wechselte eine Reihe von namhaften Kickern nach China, darunter Ex-BVB-Knipser Lucas Barrios (40), Talisca (30), Robinho (40) oder Alberto Gilardino (42).
Die Pandemie wird Guangzhou zum Verhängnis
Für Stürmer Jackson Martínez (38) überwies man 2015 satte 42 Millionen Euro an Atlético Madrid und brach so den asiatischen Transferrekord. 2018 kostete der brasilianische Mittelfeldspieler Paulinho (36) im Paket sogar noch einmal etwas mehr.
Die Ausgaben machten sich aber bezahlt, Guangzhou holte den Titel siebenmal in Folge und 2019 ein achtes und letztes Mal unter Coach Fabio Cannavaro (51).
Doch mit der Pandemie und dem Einbruch des chinesischen Immobilienmarktes platzte die Blase, die Evergrande Real Estate Group hat inzwischen Verbindlichkeiten in Höhe von rund 300 Millionen Euro angehäuft.
2022 stieg das einstige Aushängeschild bereits aus der Super League ab, zudem musste der zwei Jahre zuvor gestartete Bau eines milliardenschweren Stadions abgebrochen werden.
Titelfoto: Bildmontage: STR / AFP