Höchster Punktabzug der Premier-League-Geschichte: Traditionsklub stürzt ab!
Liverpool (England) - Es ist ein Rekord, den wohl niemand gerne sein Eigen nennt: In der englischen Premier League wurde der FC Everton zu einem Punktabzug von gleich zehn Punkten verurteilt. Eine höhere Strafe gab es in der Geschichte der Liga noch nie. Der Klub will gegen die Entscheidung Berufung einlegen.
Der FC Everton ist einer der erfolgreichsten englischen Vereine: Neun Meistertitel und fünf Pokalsiege sicherte sich der Klub aus Liverpool, ist zudem der Verein, der am längsten in der ersten englischen Liga spielt.
Doch nun droht ein Ende der Erfolgsgeschichte: Wegen Verstößen gegen die Profitabilitäts- und Nachhaltigkeitsregeln der Premier League wurden den Toffees zehn Punkte abgezogen - mit sofortiger Wirkung, wie die Liga am Freitag mitteilte.
Dadurch rutscht der Traditionsklub von Platz 14 auf den vorletzten Platz ab, hat nach zwölf Spieltagen nur noch vier Punkte auf dem Konto und ist damit punktgleich mit dem Tabellenletzten aus Burnley.
Dem FC Everton wird vorgeworfen, in vergangenen Jahren deutlich mehr Schulden gemacht zu haben, als die Liga erlaubt. Dies räumten die Toffees auch ein, machten jedoch keine Angaben über die genaue Höhe.
Eine unabhängige Kommission ermittelte daraufhin, dass die Liverpooler im Zeitraum bis zur Saison 2021/22 Verluste in Höhe von 124,5 Millionen Pfund (umgerechnet etwa 142 Millionen Euro) machten, zulässig wären allerdings "nur" 105 Millionen Pfund (etwa 120 Millionen Euro) gewesen.
Infolgedessen wurde die harte Strafe gegen den Erstliga-Klub verhängt.
FC Everton legt Berufung gegen das Urteil ein
Der FC Everton meldete sich kurz nach der Entscheidung in einem Vereinsstatement zu Wort und zeigte sich "schockiert und enttäuscht" über die Strafe.
Der Klub sei der Ansicht, dass "die Kommission eine völlig unverhältnismäßige und ungerechtfertigte sportliche Sanktion verhängt hat", heißt es in der Stellungnahme. Die Strafe sei in ihrer Härte und Strenge völlig unangemessen.
Deshalb habe der Premier-League-Vierzehnte der Vorsaison Berufung bei der Premier League eingelegt.
Bis das Berufungsverfahren abgeschlossen sei, wolle sich der Klub nicht weiter zu der Angelegenheit äußern.
Titelfoto: Peter Byrne/Press Association/dpa