Madrid (Spanien) - Auch nach dem Rücktritt von Skandal-Verbandschef Luis Rubiales (46) ringt der spanische Fußball weiter um Fassung. Ein anderer Funktionär ließ sich im Zuge der viel beachteten Affäre nun zu einer ziemlich taktlosen Aussage hinreißen.

Ausgerechnet am 22. Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 hat der Präsident der spanischen LaLiga eine bizarre Parallele zum Kuss-Eklat gezogen.

Im Interview mit der Mundo Deportivo sagte Javier Tebas (61): "Der Rufschaden, der dem spanischen Fußball zugefügt wurde, ist enorm. Es ist die größte digitale Medien-Story der Geschichte. Größer als 9/11."

Bei den Flugzeugentführungen und anschließenden Selbstmordattentaten auf die Zwillingstürme des World Trade Centers und das Pentagon in den USA kamen insgesamt 2996 Menschen ums Leben. Mehr als 6000 Personen wurden verletzt, zahlreiche Ersthelfer und Einsatzkräfte kämpfen bis heute mit gesundheitlichen Schäden.

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Warum sich Tebas dieses Vergleichs bediente und wie er zu seinem Schluss kam, ließ er offen.

Der umstrittene RFEF-Verbandschef Rubiales hatte die frischgebackene Weltmeisterin Jennifer Hermoso (33) bei der Siegerehrung gegen ihren Willen auf den Mund geküsst und damit international für einen großen Aufschrei gesorgt.

Nach einer öffentlich ausgetragenen Debatte, in deren Verlauf der 46-jährige Funktionär seinen Rücktritt zunächst verweigert hatte und von der FIFA für 90 Tage gesperrt worden war, gab er nun alle seine Ämter auf.

Den Schritt verkündete er dabei im Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan (58), kurz darauf bestätigte der spanische Verband die Entscheidung. Das komplette Gespräch erscheint allerdings erst am heutigen Dienstagabend.

Daher wollte sich Tebas diesbezüglich auch noch nicht äußern: "Ich werde nicht darüber sprechen, weil ich das zweistündige Interview hören möchte, das er gegeben hat. Wir sind von seiner Suspendierung oder dem Rücktritt ausgegangen."

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Dennoch ließ er sich eine Anmerkung entlocken: "Ich teile nicht die Werte, mit denen er die RFEF geführt hat", so der LaLiga-Präsident. "Die Image-Schäden müssen ausgemerzt werden. Das wird uns viel kosten."

Zuletzt hatte Hermoso auch Strafanzeige gegen Rubiales gestellt. Die Staatsanwaltschaft eröffnete daraufhin ein Ermittlungsverfahren wegen sexueller Aggression und Nötigung.