Nationalspieler stirbt, doch UEFA lehnt Spielverschiebung ab: Dann wird es emotional

London (England) - Der Schock saß bei beiden Mannschaften tief: George Baldock (†31), in England geboren und griechischer Nationalspieler, wurde am Mittwochabend tot in seinem Pool aufgefunden. Am Donnerstag mussten dann seine beiden Länder gegeneinander in der Nations League antreten, doch der Fußball rückte in den Hintergrund.

Im Wembley-Stadion wurde vor dem Nations-League-Spiel zwischen England und Griechenland George Baldock (†31) gedacht.
Im Wembley-Stadion wurde vor dem Nations-League-Spiel zwischen England und Griechenland George Baldock (†31) gedacht.  © Adam Davy/PA Wire/dpa

Im gesamten Wembley-Stadion war es vor dem Anpfiff totenstill, niemand unterbrach die Gedenkminute für den am Abend zuvor verstorbenen George Baldock. Die Spieler beider Teams trugen Trauerflor.

Der Rechtsverteidiger, der zwölfmal für Griechenland aufgelaufen, wegen einer Verletzung aber nicht für die Partie gegen England nominiert worden war, wurde nicht nur auf der Insel geboren, sondern verbrachte auch den größten Teil seiner Karriere bei Sheffield United.

"Ein paar der Jungs standen ihm nahe", sagte Englands John Stones (30) nach dem Spiel. "Wir wussten, dass es kein leichter Tag für sie ist. Dean Henderson [spielte mit Baldock bei Sheffield, Anm. d. Red] stand ihm sehr nahe, für ihn war es nicht leicht, diese Nachricht zu erfahren."

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Noch härter traf es die Gastmannschaft. "Das ganze Team und alle hier haben sehr schwierige 24 Stunden hinter sich. Es ist etwas, das nicht passieren sollte. In Zeiten wie diesen kommt der Fußball an zweiter Stelle", sagte Griechen-Trainer Ivan Jovanovic (62).

Wie die BBC berichtete, hatten die Hellenen die UEFA um eine Verschiebung der Partie gebeten, der Verband lehnte jedoch ab und verwies jedoch auf den vollen Terminkalender.

Griechenland besiegt England zum ersten Mal in der Geschichte

Die griechischen Spieler hielten vor dem Anpfiff ein Trikot ihres verstorbenen Teamkollegen hoch.
Die griechischen Spieler hielten vor dem Anpfiff ein Trikot ihres verstorbenen Teamkollegen hoch.  © Bradley Collyer/PA Wire/dpa

Also warfen die Griechen alles ins Spiel, was sie hatten, um Baldock die letzte Ehre zu erweisen, wie Jovanovic erzählte - mit Erfolg! Griechenland besiegte England mit 2:1, feierte zum ersten Mal überhaupt einen Sieg gegen die Three Lions. Nach Abpfiff gingen die Spieler zur Fankurve und weinten.

"Er war im Geiste bei uns in der Umkleidekabine. Er hat der Mannschaft seinen Stempel aufgedrückt, und das hat man an der Art und Weise gesehen, wie die Mannschaft heute gespielt hat", betonte Jovanovic.

Doppeltorschütze Vangelis Pavlidis (25), der seinen Siegtreffer in der 4. Minute der Nachspielzeit mit einem Trikot von Baldock feierte, ergänzte: "Es war ein ganz besonderes Spiel für uns wegen George und natürlich haben wir alles für ihn und seine Familie gegeben. Wir haben einfach gesagt, dass wir für ihn spielen müssen. Es spielte keine Rolle, wie das Spiel heute ausgeht, wir wollten für ihn spielen und wir alles für ihn geben."

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Baldock war am Mittwochabend tot im Swimmingpool seines Hauses gefunden worden. Wie ERT berichtete, habe die Obduktion ergeben, dass der 31-Jährige ertrunken ist.

Titelfoto: Bildmontage: Adam Davy/PA Wire/dpa, Bradley Collyer/PA Wire/dpa

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