Gegen ihn schoss uns Gerd Müller zum Titel: Holländische Legende (†82) gestorben
Amsterdam (Niederlande) - Traurige Nachrichten aus Holland: Jan Jongbloed (†82) ist verstorben, wie der holländische Fußballverband KNVB am Donnerstag vermeldete.
Jan Jongbloed stand zweimal für die "Elftal" in einem WM-Finale. Beide Male verlor er: 1974 gegen Deutschland und 1978 gegen Argentinien. Zwischen 1962 und 1978 bestritt er für die Niederlande insgesamt 24 Länderspiele.
Als der Torhüter 1974 im Kasten der Niederländer stand, war er noch gar kein Profi. Erst mit 36 Jahren, also zwei Jahre später, erhielt er sein erstes Profigehalt. Davor war Jongbloed Halbprofi und arbeitete nebenher in einem Zigarrenladen.
Aber 1974 wird wohl besonders in Erinnerung bleiben. Denn da war Jongbloed klare Nummer eins, konnte jedoch das 2:1 durch den "Bomber der Nation", Gerd Müller (†75), nicht verhindern.
Seinen größten Erfolg auf Vereinsebene feierte der Keeper mit dem Klub AFC DWS (Amsterdamsche FC DWS) mit dem Erreichen des Viertelfinales des Europapokals der Landesmeister. Zurzeit spielt der Klub siebtklassig.
Insgesamt wirkt sein Leben aber etwas trübselig, wie das von Gerd Müller, der 1974 seine WM-Titel-Ambitionen zerstörte.
Jan Jongbloed verlor sehr früh seinen Sohn Eric
Denn Jongbloed musste seine Karriere 1985 nach einem Herzinfarkt beenden, nachdem er eigentlich schon 1982 aufhören wollte.
Sein Sohn Eric wurde auch Torhüter, starb aber im Alter von nur 21 Jahren!
Während eines Fußballspiels im September 1984 für Jan Jongbloeds langjährigen Klub AFC DWS, der mittlerweile in den Amateurbereich abgestiegen war, zog ein Gewitter auf. Ein Blitz traf den jungen Mann, worauf er verstarb.
Nun ist Jan nicht nur wieder mit seinem Sohn Eric vereint, sondern ruht nun auch mit Gerd Müller, der ebenfalls aus sehr einfachen Verhältnissen stammte und außerhalb des Fußballs auch nicht vom Glück übermannt war.
Gerd Müller starb bereits 2021 nach langer Krankheit. Das WM-Finale 1974 bleibt unvergessen.
Titelfoto: Bildmontage: AFP, IMAGO / piemags