Buenos Aires (Argentinien) - So sammelt man keine Sympathiepunkte! Im Kampf mit einem Jungen um ein heiß begehrtes Spielertrikot stellte eine Frau eindrucksvoll unter Beweis, dass der Fußball auch die schlechtesten Seiten in uns zum Vorschein bringen kann. Am Ende griffen sogar die Ordner und andere Fans ein.

Nach der argentinischen Erstliga-Partie am Mittwochabend zwischen Vélez Sarsfield und Lanús (0:0) wollte Agustín Bouzat (30) seinen Anhängern eigentlich bloß eine Freude machen und warf dafür sein Leibchen auf die Tribüne im Estadio José Amalfitani.

Dass er damit einen skurrilen Zoff inklusive Tauziehen heraufbeschwören würde, hätte der Kapitän der Hausherren bestimmt nicht gedacht.

Zunächst fing nämlich ein kleiner Fan das getragene Stück Stoff, doch auch eine deutlich ältere Dame griff danach - und wollte anschließend einfach nicht mehr loslassen.

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Es entwickelte sich ein handfestes Ringen um die Arbeitskleidung, aus dem die erfahrenere Wettkämpferin als Siegerin hervorging. Der Junge verstand hingegen die Welt nicht mehr, Tränen schossen ihm in die Augen. Er flehte die Frau an, ihm doch das Trikot zu überlassen.

Inzwischen hatten auch die Sicherheitskräfte von dem Streit Wind bekommen, eine Ordnerin versuchte daraufhin zu schlichten, blieb allerdings erfolglos.

Der Nachwuchs-Anhänger war aber offenbar nicht allein angereist, denn eine andere Frau sprang ihm wutentbrannt zur Seite und schrie der vorläufigen Trikotinhaberin bestimmt keine Nettigkeiten ins Gesicht.

Nach und nach schalteten sich auch weitere Fans in die ungleiche Auseinandersetzung ein und appellierten an die Vernunft der Dame, die den Rest der Zuschauer längst gegen sich aufgebracht hatte.

Wenigstens gab es ein Happy End: Als die Rufe immer lauter wurden, kam die bis dato sture Shirt-Eignerin doch noch zur Besinnung und händigte das Trikot mehr oder weniger freiwillig an den Jungen aus.