Fischfrikadellen gegen Video-Schiri: Fans erzwingen Spielabbruch!
Trondheim (Norwegen) - Kuriose Protestaktion in Norwegen! Das Spiel zwischen Rosenborg Trondheim und Lillestrøm SK musste am Sonntag mehrfach unter- und schließlich abgebrochen werden, weil die Fans ihre Abneigung gegen den Videoschiedsrichter unter anderem mit Fischfrikadellen zum Ausdruck brachten.
Bereits unmittelbar nach dem Anpfiff im Lerkendal-Stadion flogen die Snacks von der Tribüne auf den Rasen und zwangen Referee Rohit Saggi (32) dazu, die Spieler beider Teams erstmals zurück in die Kabinen zu schicken, wie NRK berichtet.
Wenige Minuten später ging es zunächst weiter, doch die Zuschauer waren mit ihrer Revolte noch lange nicht fertig. Nun feuerten sie zwar keine Mahlzeiten, dafür aber Leuchtraketen und Tennisbälle auf das Feld. Wieder unterbrach der Unparteiische das Duell.
Trotz entsprechender Durchsagen des Stadionsprechers, der einen endgültigen Abbruch beim nächsten Vergehen ankündigte, missglückte der dritte Anlauf ebenfalls. Die Anhänger ließen es nämlich weiterhin munter Tennisbälle regnen.
Saggi hatte anschließend genug, gemäß dem vorgegebenen Drei-Stufen-Plan von der UEFA sowie dem Landesverband NFF beendete er das Eliteserien-Match nach rund 30 Minuten beim Stand von 0:0 ein für alle Mal.
"Ich finde es traurig für den Fußball. Wir sind auch hier, weil wir wollen, dass Fußball gespielt wird und die Partie stattfindet", sagte der zuständige Schiri im Anschluss.
Bilder der VAR-Protestaktion in den sozialen Netzwerken
Die norwegischen Fans fordern eine Abschaffung des VAR
Mit den zum Teil skurrilen Wurfgeschoss-Aktionen protestierten die Fans der beiden Klubs gegen den VAR, an dem sich nicht nur in Norwegen seit Jahren die Geister scheiden.
Auf Transparenten forderten die Anhänger eine Abschaffung des Videosystems, zudem riefen sie immer wieder "Hass, Hass, Hass den VAR".
"Es ist verrückt. Wir sind alle hier, um Fußball zu spielen, das dürfen wir nicht", erklärte Trondheim-Trainer Alfred Johansson (33) nach dem Abbruch. "Wir verstehen, dass sie ihre Ansichten und Einstellungen haben, aber wir sind vor allem darüber verärgert, dass wir unser Spiel nicht spielen können."
Ob und wann die Begegnungen fortgesetzt oder wiederholt wird, steht noch aus. Der NFF möchte sich in dieser Woche mit den Vereinen über das weitere Vorgehen beraten.
Titelfoto: IMAGO / NTB