Caen (Frankreich) - Fehlender Respekt für lokale Helden? Bei Real Madrid konnte Kylian Mbappé (26) die riesigen Erwartungen zumindest noch nicht vollends erfüllen, doch auch in seiner Heimat musste sich der französische Stürmerstar nun Kritik gefallen lassen. Ein Nebenprojekt läuft dort nämlich nicht nach Plan.

"Bevor man auf der Weltbühne glänzt, sollte man die lokalen Persönlichkeiten respektieren", prangte am Freitagabend von einem Plakat beim Heimspiel des Zweitligisten SM Caen gegen Clermont Foot.

Es war keinesfalls das einzige Transparent mit entsprechender Botschaft. "Mbappé, SMC ist nicht dein Spielzeug", stand auf einem anderen. "Hier werden Legenden durch Arbeit und Loyalität geschaffen", wollte ein dritter Fan den Superstar wissen lassen.

Der Knipser hatte im vergangenen Sommer 80 Prozent der Anteile des französischen Traditionsvereins mit seinem Investmentfonds übernommen, diesen seitdem allerdings noch nicht ins gelobte Land geführt - eher im Gegenteil.

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Nach mehreren Jahren im Aufstiegskampf des Unterhauses belegt Caen aktuell den Abstiegs-Relegationsplatz 16, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt bereits fünf Zähler, während nur die Tordifferenz den Klub im Moment von der direkten Abstiegszone trennt.

Daher wurde Coach Nicolas Seube (45) kurz vor dem Jahreswechsel entlassen und vom Portugiesen Bruno Baltazar (47) ersetzt.

Bei den Anhängern der "Wikinger" kam die Entscheidung allerdings überhaupt nicht gut an. Der 45-jährige Übungsleiter spielte selbst satte 16 Jahre von 2001 bis zu seinem Karriereende 2017 für die Normannen und lernte auch sein Trainerhandwerk in den Jugendmannschaften des Vereins. Im November 2023 übernahm er schließlich die Profis.

Offenbar machen Teile der Fans die neuen Besitzer um Mbappé für das Absägen der Klublegende inmitten der sportlichen Talfahrt verantwortlich. Derweil träumt der neue Coach bereits von Europa.

"Man kann mich einen Träumer, einen Narren oder naiv nennen, aber meinen Traum, diesen Klub nach Europa zu führen, möchte ich verwirklichen", sagte Baltazar bei seiner Antritts-Pressekonferenz.

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Mit Mbappé habe er zwar noch nicht gesprochen, aber "natürlich ist der Besitzer einer der besten Spieler der Welt. Es liegt auch in meiner Verantwortung, ihm alle Ehre zu machen", erklärte der Portugiese.