Fans von Drittliga-Klub stürmen den Platz: Zeitpunkt ist kein Zufall
Reading (Vereinigtes Königreich) - Beim Aufeinandertreffen zwischen dem FC Reading und Port Vale in der dritten englischen Liga, der League One, stürmten die Heimfans aus Protest gegen den Eigentümer Dai Yongge (55) den Platz.
Das Spiel wurde nach 16 Minuten unterbrochen, als Hunderte von Reading-Fans das Spielfeld beim Stand von 0:0 stürmten. Wenig später wurde das Spiel offiziell abgebrochen, nachdem die Fans den Platz trotz mehrmaliger Aufforderung nicht verlassen hatten.
Die Aktion wurde von der Fan-Gruppe "Sell Before We Dai" (Deutsch: Verkaufe, bevor wir "sterben") organisiert, die den Eigentümer dazu auffordert, den Klub zu verlassen und zu verkaufen, berichtete die BBC.
Es ist nicht das erste Mal, dass Fans ihren Unmut zum Ausdruck brachten. Bereits im September des vergangenen Jahres warfen die Reading-Fans während des Spiels gegen Bolton Dutzende Tennisbälle auf das Feld - ebenfalls in der 16. Spielminute.
Hintergrund ist, dass der Klub vor erheblichen finanziellen Problemen steht und aufgrund des Missmanagements schon mehrfach Punkte abgezogen bekommen hat.
Insgesamt 16, deshalb fanden die Proteste stets in der 16. Spielminute statt.
Die Strafpunkte sorgen für den sportlichen Abstieg
Allein in der vergangenen Saison wurden den Engländern sechs Punkte abgezogen, was den Abstieg aus der zweiten englischen Liga, der Championship, zur Folge hatte.
In der laufenden Saison wurden bereits vier Punkte abgezogen, und der Klub kämpft schon wieder gegen den Abstieg.
Der chinesische Geschäftsmann Yongge, der seit 2017 die Mehrheit der Anteile hält, scheint nicht in der Lage zu sein, geeignete Investoren zu finden und für finanzielle Stabilität zu sorgen.
Caroline, ein Mitglied von "Sell Before We Dai", sagte gegenüber der BBC: "Wir werden Dai mit jedem Atemzug bekämpfen, bis dieser Mann gegangen ist. Hier geht es nicht nur um Reading, wir setzen uns für eine bessere Fußballführung ein."
Wenn sie ihn treffen würde, so Caroline weiter, würde sie ihm sagen, dass der 55-Jährige hier nicht länger willkommen ist: "Bitte gehen Sie."
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/X/AndyPreston96, Screenshot/X/TommieC98