Ex-Fußball-Star sicher: Ohne Kokain hätte ich leicht den Ballon d'Or gewinnen können
Cluj-Napoca (Rumänien) - Adrian Mutu (46) gilt bis heute als einer der besten Fußballer Rumäniens. Mit insgesamt 35 Toren in 77 Länderspielen ist der 46-Jährige neben Ikone Gheorghe Hagi (60) Rekordtorschütze des Balkanstaats. Doch seine Karriere verlief keineswegs so geradlinig wie die erbrachten Leistungen im Trikot der Nationalmannschaft vermuten lassen, im Gegenteil.

Im Interview mit "The Daily Telegraph" ließ Mutu seine Zeit als Skandal-Profi Revue passieren - und sprach dabei offen und ehrlich über seinen einstigen Drogenkonsum.
"Die Einnahme von Kokain während meiner Zeit bei Chelsea [2003 bis 2004, Anm. d. Red.] war der schlimmste Fehler meines Lebens. Ich war allein und traurig, aber weder Depressionen noch irgendetwas anderes rechtfertigten mein Handeln. Null Toleranz – das war Chelseas Politik in Bezug auf Drogen. Und ich denke, das ist fair", gestand er gegenüber der britischen Tageszeitung.
"Ich habe den Preis dafür bezahlt. Ich war überrumpelt. Ich war an dieses Leben nicht gewöhnt. Ich war unvorbereitet. Ich kam in einer turbulenten Zeit bei Chelsea an, und ich war in zu vielen Ausreden und Lügen gefangen. Ich war zu jung und zu allein", erinnerte sich Mutu.
Positiver Drogentest kostete Adrian Mutu die Karriere

Zudem erklärte er: "Ich habe viele Male darüber nachgedacht. Ich glaube, dass ich mehr als eine Saison lang zu den besten Spielern der Welt gehörte, sodass ich den Ballon d'Or locker hätte gewinnen können. Aber schlechte Entscheidungen haben mich daran gehindert. Ich versuche, mir deswegen keine Vorwürfe zu machen."
Im September 2004 war der einst aufstrebende Fußballstar bei einem von Ex-Chelsea-Chefcoach José Mourinho (62) angeordneten Dopingtest positiv auf Kokain getestet worden, woraufhin ihn der Weltverband FIFA für sieben Monate gesperrt hatte.
Die Spielsperre sollte den Absturz einer zuvor steil nach oben gehenden Karriere markieren, denn an seine Leistungen der vergangenen Spielzeiten konnte Mutu unter anderem bei Juventus Turin (2005 bis 2006) und der AC Florenz (2006 bis 2011) nicht anknüpfen.
2016 hatte er seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt.
Titelfoto: ALBERTO PIZZOLI / AFP