"Wusste gar nicht, dass er noch spielt": Ex-Bayern-Star Ribéry sorgt für Verwunderung bei Vereinsboss
Fortaleza (Brasilien) - Ist das schon Majestätsbeleidigung? Offenbar gab es Kontakte zwischen der FC-Bayern-München-Legende Franck Ribéry (38) und dem brasilianischen Klub Ceara SC, doch ein Wechsel ist nach dieser Reaktion des Vereinspräsidenten wohl eher unwahrscheinlich.
Der frühere Bundesliga-Star steht derzeit noch in der Serie A bei Aufsteiger US Salernitana 1919 unter Vertrag, doch das Arbeitspapier des Edeltechnikers läuft im Sommer aus.
Dann muss sich der mittlerweile 38-Jährige höchstwahrscheinlich nach einem neuen Abenteuer umsehen - oder seine erfolgreiche Karriere beenden.
Brasilien sei laut der französischen Zeitung "Le Parisien" eine Alternative für den 81-fachen Nationalspieler der "Equipe Tricolore". Demnach wurde der Champions-League-Sieger von 2013 dem Traditionsverein Ceara SC angeboten, doch Präsident Robinson de Castro reagierte verdutzt.
"Gestern haben sie mich angerufen und Ribéry angeboten. Ich wusste gar nicht, dass er noch spielt", so der Klubboss.
Nicht gerade ein guter Start in etwaige Vertragsgespräche. "Ob wir versuchen, ihn zu holen? Ich weiß es nicht", fügte der Ceara-Chef an.
Mit Salernitana befindet sich Ribéry in der laufenden Spielzeit auf dem letzten Tabellenrang, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt schon acht Punkte. Im Falle eines Abstiegs gäbe es für den finanziell angeschlagenen Klub aus Kampanien wohl keine Chance auf eine Weiterbeschäftigung des Flügelspielers.
Franck Ribéry holte mit dem FC Bayern München neunmal die Deutsche Meisterschaft
Aus sportlicher Sicht kann der Dribbelkünstler immer noch Akzente setzen. Ribéry absolvierte in dieser Saison schon zwölf Partien in der Serie A, seit dem neunten Spieltag trägt er sogar die Kapitänsbinde bei den Süditalienern, dazu steuerte er zwei Vorlagen bei.
Im Sommer 2019 verließ der technisch versierte Hitzkopf den deutschen Rekordmeister nach zwölf überaus erfolgreichen Jahren und wechselte zum AC Florenz.
An der Isar sammelte der Abwehrschreck zuvor stolze neun Bundesliga-Titel und sechs DFB-Pokalerfolge, 2013 wurde er außerdem zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. In 425 Einsätzen schoss der Linksaußen 124 Tore und verteilte 182 Assists.
Nun neigt sich seine fantastische Karriere dem Ende entgegen, eine Station außerhalb von Europa würde in der Vita des Ballvirtuosen allerdings noch fehlen. Ein Engagement bei Ceara darf nach diesen Aussagen jedoch bezweifelt werden.
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