Eskalation in den Katakomben: Mourinho rastet nach verlorenem Endspiel völlig aus
Budapest - Mit Niederlagen kann er einfach nicht umgehen! Star-Coach José Mourinho (60) hat sich nach der Finalniederlage in der Europa League (1:4 nach Elfmeterschießen) als schlechter Verlierer gezeigt und zum verbalen Rundumschlag ausgeholt. Im Fadenkreuz des aufgebrachten Portugiesen stand der Schiri.
Das Endspiel um die Fußball-Europa-League war wohl nichts für schwache Nerven: Die hitzige Partie zwischen dem FC Sevilla und der AS Rom war von intensiven und packenden Duellen geprägt und ging letztlich nach Verlängerung und Elfmeterschießen an den spanischen Vertreter.
Der unterlegene Trainer, José Mourinho (60), ist für seine exzentrische Art bestens bekannt. Nach Informationen der "Bild" soll sich dessen Frust über die denkbar unglückliche Finalniederlage dann nach dem Spiel in den Katakomben entladen haben.
Was war passiert? Wie in Videos, die im Netz kursieren, zu sehen und zu hören ist, lief der Star-Coach (u. a. Real Madrid, Inter Mailand) in der Tiefgarage des Puskás Aréna aufgebracht umher und fluchte dabei, wie er es zu seinen besten Zeiten nicht getan hatte:
"Du bist eine ver***kte Schande", war gleich mehrfach zu hören. Doch an wen richtete sich der vor Wut schäumende Mourinho? Es war Final-Schiri Anthony Taylor (44).
War eine Lappalie der Auslöser für Mourinhos Schimpftirade?
Bei der Wut-Tirade des Portugiesen ging es offenbar um eine Elfmeterentscheidung gegen die Römer, die jedoch keinen Einfluss auf das Spiel hatte.
Nach Videoüberprüfung wurde der Strafstoß in der 76. Minute zu Recht nicht gegeben. Dass sich der exzentrische Fußballlehrer nach Spielende seine Medaille vom Hals riss, passte ebenso ins Bild eines schlechten Verlierers wie die Tatsache, dass er nahezu jede Entscheidung des englischen Unparteiischen kommentierte.
Doch "The Special One", dem Spitznamen, unter dem Mourinho in Fußballerkreisen auch bekannt ist, ließ es sich nicht nehmen, seine Spieler für einen aufopferungsvollen Kampf zu loben.
"Ich habe fünf Endspiele gewonnen, aber ich war nie stolzer als heute. Die Spieler haben alles gegeben und hart gearbeitet", zeigte sich ein stolzer Trainer zufrieden mit dem Einsatz seiner Jungs.
Was seine Zukunft in Rom betrifft, so wollte sich der erfolgreiche Coach nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, blieb jedoch gewohnt selbstbewusst:
"Ich will bei der AS Rom bleiben, aber meine Spieler verdienen mehr. Ich verdiene mehr. Ich bin erschöpft davon, Trainer zu sein, Kommunikations-Chef, Gesicht des Klubs. Ich möchte gern bleiben, aber nur zu den richtigen Bedingungen", schloss Mourinho einen denkwürdigen Finalabend ab.
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa