Er versaute ihnen den Aufstieg: Drittliga-Klub verklagt Schiedsrichter!

Tarragona (Spanien) - Novum im spanischen Fußball: Weil ein Schiedsrichter ihnen den Aufstieg in die zweite Liga vermasselt haben soll, verklagt der Drittligist Nàstic de Tarragona den Schiedsrichter der entscheidenden Play-off-Partie auf Schadenersatz in Millionenhöhe!

Schiedsrichter Eder Mallo Fernández (31) soll den Aufstieg von Nàstic de Tarragona verhindert haben.  © Swen Pförtner/dpa

Im Juni kämpfte Tarragona gegen Málaga um den Aufstieg in die Segunda División. Unter umstrittenen Umständen endete das Spiel 2:2 nach Verlängerung - weil Málaga das Hinspiel mit 2:1 gewonnen hatte, stiegen die Andalusier auf.

Doch Tarragona wollte das nicht auf sich beruhen lassen - wie mehrere spanische Medien übereinstimmend berichteten, verklagen die Katalanen Schiedsrichter Eder Mallo Fernández (31) auf Schadenersatz in Höhe von fünf Millionen Euro!

El País zufolge laute der Vorwurf in der Beschwerde, dass der Unparteiische das Ergebnis absichtlich verändert habe, die Vorschriften "inkonsequent" und "mit Bevorzugung von Málaga" angewandt habe und dass das Spiel "unregelmäßig verlängert worden sei, bis es dieser Mannschaft gelungen sei, ein Tor zu erzielen".

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Tatsächlich erhielt Tarragona neben fünf Gelben auch eine Rote Karte, während die Málaga-Kicker völlig ohne Bestrafung davon kamen. Der Ausgleichstreffer zum 2:2 fiel zudem in der 124. Minute.

In einer Analyse eines ehemaligen Erstliga-Schiedsrichters seien mindestens 13 Schiedsrichterfehler gefunden worden, auch dieses Dokument liege der Beschwerde bei, hieß es weiter.

"In der Pause der Verlängerung bat der Schiedsrichter den Arzt um ein Muskelrelaxans, weil er nervös war und nicht weitermachen konnte. Das ist nicht ganz verständlich, es sei denn, er hat etwas übersehen", teilte Antoine Jordà, Anwalt von Tarragona, laut Marca auf einer Pressekonferenz mit.

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Schiedsrichter traf offenbar bereits vorher Absprachen zum Ausgang des Spiels

Der Drittliga-Klub beauftragte schließlich eine Detektei, die herausgefunden haben will, dass bei einem Abendessen im Vorfeld der Partie Absprachen getroffen wurden, dass ein Nàstic-Spieler vom Platz fliegen würde und dass der Schiedsrichter selbst davon gesprochen habe, dass er bald eine Gehaltsstufe höher eingruppiert werden würde.

All das war nun offenbar Grund genug für Tarragona, neue Wege zu beschreiten und Klage gegen Mallo Fernández einzureichen.

"Es gibt Dinge, die nicht hinnehmbar sind: Dieser Mann kann nicht ungestraft bleiben, obwohl wir wissen, dass wir die Beförderung nicht zurückerhalten werden und dass er sich höchstwahrscheinlich für zahlungsunfähig erklären wird", sagte Jordà.

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