Drei Meister in fünf Minuten: Völlig irres Saisonfinale in Belgien
Antwerpen (Belgien) - Nach den drei Herzschlag-Entscheidungen von der Bundesliga bis zur 3. Liga in Deutschland sahen die Fans in Belgien nun ein völlig irres Meisterfinale am letzten Spieltag.
Glücklicher Sieger ist am Ende Royal Antwerpen, der Klub wird vom ehemaligen FC-Bayern-Profi Mark van Bommel (46) trainiert.
In einem Dreikampf stritten sich sein Team sowie Union Saint-Gilloise und KRC Genk am Sonntag um den Titel. Saint-Gilloise und Antwerpen waren punktgleich in den Showdown gestartet.
Ganze 88 Minuten lang sah Union im eigenen Stadion wie der sichere Meister aus, doch dann überschlugen sich die Ereignisse. In der 89. Minute schoss der FC Brügge den Ausgleich.
Dadurch, dass Genk im Heimspiel gegen Antwerpen zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 führte, war die Mannschaft von Trainer Wouter Vrancken (44) plötzlich Meister.
Untermauert wurde dies durch das 2:1 von Brügge in Saint-Gilloise in der 93. Minute.
Die Entscheidung schien durch, doch dann kam mit Toby Alderweireld (34) ausgerechnet ein gebürtiger Antwerpener.
Er zog in der 94. Minute aus rund 18 Metern ab, jagte den Ball zum 2:2-Ausgleich unhaltbar links oben in die Maschen. Danach brachen im Cegeka Stadion alle Dämme. Spieler, Trainer und Fans rasteten vor Freude völlig aus.
In der 94. Minute schießt Toiby Alderweireld Royal Antwerpen zur belgischen Meisterschaft
Durch einen Videobeweis in Brüssel bei Saint-Gilloise zog sich die Nachspielzeit. Doch anstatt des nochmaligen Ausgleichs gelang Brügge in 90.+10 sogar noch das 3:1.
Als auch dort der Schlusspfiff ertönte, kannte der Jubel in Genk keine Grenzen mehr, die Spieler von Royal Antwerpen starteten einen Party-Marathon.
In der Kabine schrien, trampelten und feierten die Fußballer ihren unerwarteten Titelgewinn gebührend.
Nach ihrer Rückkehr wurden sie im heimischen Bosuilstadion von rund 9000 Fans empfangen, die das Spiel in einem Public Viewing auf einer Großleinwand verfolgt hatten.
Am Montagabend wird das Team nun auf dem Großen Markt in Antwerpen erwartet, mit einem offenen Bus fährt die Mannschaft zuvor durch die Stadt und darf anschließend den Balkon des Rathauses betreten.
Titelfoto: TOM GOYVAERTS / BELGA / AFP