Diese neue Eckball-Regel soll Torhütern Feuer unterm Hintern machen!

London (England) - Hat Torwart-Zeitspiel damit bald ein Ende? Wenn es darum geht, wie lange Keeper den Ball in der Hand halten dürfen, dann fungiert das Regelbuch eher als Serviervorschlag denn als striktes Fußball-Gesetz. Künftig könnte sich das aber ändern.

Tief durchatmen: Viele Torhüter - wie Manuel Neuer (38) - drehen mit dem Ball in der Hand gern mal an der Uhr.
Tief durchatmen: Viele Torhüter - wie Manuel Neuer (38) - drehen mit dem Ball in der Hand gern mal an der Uhr.  © Tobias SCHWARZ / AFP

Die englische Premier League testet aktuell nämlich eine neue Vorgabe, mit der versuchte Spielverzögerungen die Schlussmänner tatsächlich teuer zu stehen kommen würden.

Eigentlich dürfen Keeper das runde Leder, wenn sie es unter Kontrolle gebracht haben, nach offiziellem IFAB-Regelwerk nur sechs Sekunden in der Hand halten.

Zuwiderhandlungen werden dabei aber so gut wie nie bestraft, obwohl beispielsweise eine Bundesliga-Analyse laut dem Kicker schon vor Jahren ergab, dass die Regel in knapp 50 Prozent der entsprechenden Aktionen von den Profis im Kasten gebrochen wird.

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Der Grund dafür dürfte die harte Strafe sein, denn das Vergehen fordert an und für sich einen indirekten Freistoß im Sechzehner.

Wie PGMOL-Boss Howard Webb (53) im "Stick to Football"-Podcast des TV-Senders "Sky Bet" erklärt, müssen sich Torhüter in der U21-Liga der Briten, der Premier League 2, derzeit aber probeweise an eine andere Sanktion gewöhnen.

Statt der guten Gelegenheit direkt in der Gefahrenzone gibt es nur eine Ecke für die gegnerische Mannschaft, außerdem wurde die Zeitspanne leicht angepasst.

Howard Webb will "lächerliche Situationen" vermeiden

Howard Webb (53) setzt sich mit einer neuen Regel dafür ein, dass Keeper den Ball schneller wieder ins Spiel bringen.
Howard Webb (53) setzt sich mit einer neuen Regel dafür ein, dass Keeper den Ball schneller wieder ins Spiel bringen.  © Bernd Thissen/dpa

"Wenn der Torwart den Ball acht Sekunden hält und nicht freigibt, dann gibt es eine Ecke für das andere Team", so der ehemalige Weltklasse-Schiri und Chef der englischen Referee-Organisation.

"Nach drei Sekunden zählt der Unparteiische runter, und wenn der Keeper so dumm ist und den Ball trotzdem festhält, dann gibt es eben Ecke", fügte der Ehemann der deutschen Ex-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb (45) weiter aus.

So sollen "lächerliche Situationen" verhindert werden, bei denen es für leichte Spielverzögerung schon einen indirekten Freistoß gibt - auch wenn das in der Praxis ohnehin kaum der Fall ist. Dafür wirkt die Test-Regel wesentlich durchsetzbarer.

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Sollte sie sich in der Jugendliga bewähren, könnte sie schon bald bei den Insel-Profis zum Einsatz kommen und anschließend Europa erobern.

Titelfoto: Bildmontage: Tobias SCHWARZ / AFP, Bernd Thissen/dpa

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