Chaos um Diego Maradonas Nachlass: Wohin sind über 90 Millionen Dollar verschwunden?
Buenos Aires - Auch nach dem Tod von Diego Armando Maradona (†60) reißen die traurigen Nachrichten rund um die Fußballikone nicht ab.
Der argentinische Starspieler soll laut der Aussage seines guten Freundes Mariano Israelit zum Zeitpunkt seines Todes ein Vermögen von rund 100 Millionen US-Dollar besessen haben. Das berichten unter anderem die Marca und The Sun.
Der Anwalt von Maradonas jüngstem Sohn, Diego Fernando (8), erklärte nun aber, dass lediglich etwas mehr als 5,5 Millionen Dollar auf dem Bankkonto aufgetaucht seien. Dazu "ein altes Haus" und "zwei Autos", wie Mario Baudry sagte.
Der Weltmeister von 1986 habe viel Geld verdient. Was damit passiert sei, ist aber nicht klar: Hat er es ausgegeben oder jemand anderes? Ist es einfach noch nicht aufgetaucht?
Ein Problem soll sein, dass Maradona "Menschen Vollmachten gegeben" habe und die hätten in seinem Namen gearbeitet und "Konten eröffnet".
Darüber hinaus seien auch Designer-Uhren verschwunden. In Dubai habe er mehrere besessen, die eine Seriennummer hatten. Baudry gab an: "Wir haben 14 Karten, aber keine Uhren. Irgendjemand hat sie genommen."
Der Anwalt, der nun Diego Fernandos Mutter Veronica Ojeda (43) daten soll, fragt sich: "Wo ist das Geld geblieben? Wenn Diego es ausgegeben hat, was hoffentlich der Fall ist, gibt es kein Problem." Im Moment könne das aber nicht überprüft werden, weil es keine Beweise gebe, die das belegen würden.
Mariano Israelit war mit Diego Armando Maradona befreundet
Diego Maradonas Ex Veronica Ojeda und Mario Baudry sind ein Paar
Rocio Oliva war ebenfalls mit Diego Armando Maradona zusammen
Der Streit um Diego Armando Maradonas Erbe spitzt sich zu
Baudry fügte hinzu: "Diego hat mir, bevor er gestorben ist, in einem WhatsApp-Audio erzählt, wie viel Geld er hatte. Es war aber eine Privatnachricht und ich kann nicht beweisen, was er gesagt hat."
Einer anderen Ex von Maradona, Rocio Oliva (30), wurde im vergangenen Monat vorgeworfen, seine Kreditkarten nach dessen Tod benutzt zu haben.
Sie selbst wies die Anschuldigungen laut The Sun als "Lügen" zurück.
Es fällt schwer, bei den vielen verschiedenen Parteien noch den Überblick zu behalten. Denn der zweifache italienische Meister hat offiziell fünf Kinder von vier verschiedenen Frauen. Allerdings behaupten drei weitere Argentinier, dass er ihr Erzeuger sei - und haben entsprechend eine Vaterschaftsklage eingereicht.
Wer welche Interessen verfolgt und inwiefern diese im Sinne Maradonas sind, lässt sich nur schwer sagen.
Es ist allerdings äußerst bedauerlich, dass der Kampf um das Erbe öffentlich ausgetragen wird und das Ansehen von einem der besten Fußballer aller Zeiten beschmutzt.
Titelfoto: picture alliance / Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa