Die Hälfte von Real Madrid! So wenig darf Barca für Gehälter ausgeben
Barcelona (Spanien) - Das ist ein Mega-Schock für Barça, auch wenn es abzusehen war. Die neuen Gehaltsobergrenzen der spanischen La Liga engen den Spielraum der Katalanen erheblich ein. Ganz anders sieht es beim Dauerrivalen Real Madrid aus.
2018 durfte der FC Barcelona noch 632 Millionen Euro für Gehälter sowie Sozialabgaben für Spieler und Trainer aller seiner Mannschaften ausgeben. Jetzt, fünf Jahre später, nur noch 270 Millionen Euro.
2021 machte der Klub Eurosport zufolge 481 Millionen Euro Verlust, plante aber wieder mit einem Budget von 765 Millionen Euro.
Der Klub hat nun Schulden von mehr als einer Milliarde Euro, und 700 Millionen Euro davon müssen sogar kurzfristig bedient werden.
Die Bosse unternahmen große Anstrengungen, um die Probleme zu bewältigen. Manche auch sehr schmerzhafte: 2021 ließen sie Lionel Messi (36) ablösefrei zu PSG ziehen, aber sparten so immerhin das fette Messi-Gehalt ein. Außerdem stellten sie das kostspielige Projekt "Barca TV" ein.
Aber aufgrund anhaltender Covid-19-bedingter Verluste sowie Einnahmeausfälle wegen des sich im Umbau befindenden Stadions Camp Nou verbesserte sich die finanzielle Lage Barcas nicht wirklich.
Real Madrid darf 727 Millionen Euro ausgeben
Nun griffen die Regularien von La Liga richtig durch und beendeten die goldenen Jahre Barcas endgültig.
Um die Gehaltskosten zu kontrollieren, die totale Verschuldung zu verhindern und für eine finanzielle Ausgeglichenheit zwischen den Klubs zu sorgen, legt die Liga fest, wie viel ein Klub maximal für Gehälter ausgeben darf.
Abhängig davon sind der Verschuldungsgrad und natürlich die Einnahmen. Da diese massiv gesunken sind, ohne dass die Schulden sanken, wurde jetzt auch die Gehaltsobergrenze erheblich nach unten korrigiert.
Die Barça-Bosse haben laut der spanischen "Marca" damit gerechnet, dass die Obergrenze gesenkt wird und haben sich darauf entsprechend vorbereitet. Trotzdem liegt ihr Gehaltsbudget 130 Millionen Euro über den Vorgaben von La Liga!
Aber warum kommt Barca damit durch? Aufgrund einer speziellen Regel, die es Vereinen erlaubt, mit einem Teil der Erlöse und Einsparungen durch Verkäufe oder Abgänge von Spielern neue Spieler zu finanzieren, auch wenn man dann über dem Limit liegt.
Mit den Abgängen der Gehaltsschwergewichte Piqué (36, Karriereende) und Jordi Alba (34, Inter Miami) sowie den Einnahmen aus den Verkäufen von Top-Stars wie Antoine Griezmann (32, für 20 Millionen zu Atlético Madrid) oder Ousmane Dembélé (26, für 50 Millionen Euro zu PSG) hatten die Katalanen wieder Luft zum Atmen.
Aber wie lange noch? Barca ist zwar noch der Klub mit dem dritthöchsten Budget in La Liga, aber Real Madrid ist der einzige Klub, der im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr ausgeben darf.
Die Königlichen dürfen 727 Millionen Euro ausgeben. Mit circa 300 Millionen folgt dann erst Atletico auf Platz zwei. Verhältnisse, die man eigentlich keiner Liga wünscht.
Titelfoto: Bildmontage: VYACHESLAV OSELEDKO / AFP, JAVIER SORIANO / AFP