Deutsche Trainer-Überraschung! Labbadia übernimmt afrikanisches Nationalteam
Abuja (Nigeria) - Das hat wohl niemand kommen sehen! Bruno Labbadia (58), der seit 2023 ohne Klub dasteht, übernimmt den Posten als Nationaltrainer Nigerias. Für den Deutschen ist es nicht nur die erste Station außerhalb des Klubfußballs, sondern auch außerhalb seines Heimatlands.
Seit April 2023, als er beim VfB Stuttgart entlassen wurde, stand der 58-Jährige ohne Job da, nun hat er einen neuen Arbeitgeber gefunden.
Wie der nigerianische Fußballverband NFF am heutigen Dienstagmorgen mitteilte, wird Labbadia ab sofort als Nationalcoach der "Super Eagles" tätig sein, auf seinen ersten Einsatz auf der Trainerbank der Westafrikaner muss er nicht lange warten.
Schon am 7. September steht ein Qualifikationsspiel gegen Benin für den Afrika-Cup 2025 an, am 10. September spielt Labbadias neues Team dann gegen Ruanda.
Das übergeordnete Ziel dürfte allerdings die Qualifikation für die WM 2026 sein: Nach vier von zehn Spielen liegt Nigeria in seiner Quali-Gruppe derzeit noch ohne Sieg nur auf dem fünften Rang, um das Turnier in Nordamerika zu erreichen, muss mindestens Platz zwei her.
Bruno Labbadia tritt ersten Job außerhalb Deutschlands an
Die Mission, ein Team aus der Bedrängnis zu retten, ist für Labbadia allerdings nicht neu: Bei gleich mehreren deutschen Klubs heuerte der 58-Jährige als Feuerwehrmann an, bewahrte unter anderem den HSV und Hertha BSC vor dem Abstieg.
Mit deutschen Trainern hat das westafrikanische Land zudem schon gute Erfahrungen gemacht, der Darmstädter ist der sechste Deutsche an der Seitenlinie des dreimaligen Afrikameisters.
Zuletzt hatte Gernot Rohr (71) den Posten von 2016 bis 2021 inne und führte Nigeria zur WM 2018, zuvor coachte Berti Vogts (77) die Super Eagles zwischen 2007 und 2008.
Labbadia selbst hingegen betritt mit seinem Engagement in Afrika völliges Neuland. Weder als Spieler noch als Trainer war er je außerhalb Deutschlands aktiv, nun wechselt er gar den Kontinent.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa