Der "deutsche Messi" hört auf: Marko Marin beendet seine Karriere!
Budapest - Er hängt die Fußballschuhe nach der laufenden Saison an den Nagel! Marko Marin (33) hat laut übereinstimmenden Medienberichten sein Karriereende erklärt.
Der Wandervogel galt einst als große Verheißung, wurde sogar der "deutsche Messi" genannt, konnte diesen hohen Erwartungen aber nicht dauerhaft gerecht werden.
Dabei hatte seine Laufbahn vielversprechend begonnen. Der damalige Fohlen-Coach Jos Luhukay (58) verhalf dem Flügelwirbler mit dem niedrigen Körperschwerpunkt und den schnellen Haken bereits am 31. März 2007 beim 1:1 zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt im Alter von 18 Jahren und 18 Tagen zu seinem Bundesliga-Debüt.
Das Eigengewächs kam in der 63. Minute beim Stand von 0:1 für Abwehrmann Marin Compper (36) in die Partie und sollte das Angriffsspiel beleben.
Das gelang dem Dribbelkünstler, der sich mit seiner spektakulären Spielweise umgehend in die Herzen der Fans wirbelte. In der 89. Minute bereitete er den 1:1-Ausgleich von Federico Insua (42) per Freistoß vor. Trotzdem konnte das Top-Talent den bitteren Abstieg der Elf vom Niederrhein nicht verhindern.
Dafür überragte er 2007/08 in der 2. Bundesliga mit 13 direkten Vorlagen und vier Toren in 31 Einsätzen, hatte damit entscheidenden Anteil am sofortigen Wiederaufstieg. In der Folgesaison war er einer der wenigen Leistungsträger, der mit erneut 13 Assists und vier Buden in 33 Liga-Begegnungen half, den Klassenerhalt gerade so zu sichern.
Marko Marin entwickelte sich nach seiner Zeit in Deutschland zum Wandervogel
Zwischenzeitlich war er zum deutschen Nationalspieler aufgestiegen. Marin kam unter Joachim Löw (62) auf insgesamt 16 Einsätze (ein Tor, drei Vorlagen), lief unter anderem auch bei der Weltmeisterschaft 2010 auf, ehe er ab Jahresende nie wieder nominiert wurde.
Sein letztes DFB-Spiel war am 17. November 2010 beim 0:0 in Schweden. Zu dieser Zeit spielte er längst beim SV Werder Bremen, der im Sommer 2009 8,2 Millionen Euro Ablöse an Mönchengladbach überwiesen hatte.
Hier hatte er zwei überragende Jahre und ein solides, in dem er von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Doch 116 Begegnungen, 13 Treffer und 35 Assists weckten das Interesse eines internationalen Spitzenklubs.
Marin nahm das Angebot des FC Chelsea an und wechselte im Sommer 2012 für acht Millionen Euro an die Stamford Bridge, wo er sich allerdings nicht durchsetzen konnte. Er wurde an den FC Sevilla, AC Florenz, RSC Anderlecht und Trabzonspor ausgeliehen, ehe er im Sommer 2016 für drei Millionen Euro Ablöse zum griechischen Topverein Olympiakos Piräus ging.
Zwei Jahre später zog es ihn für 700.000 Euro nach Serbien, wo er bei Roter Stern Belgrad eineinhalb Jahre überragte, bevor er für 2,25 Millionen Euro nach Saudi-Arabien zu Al-Ahli wechselte, eine Saisonhälfte an Al-Raed ausgeliehen wurde, ehe er kurzzeitig vereinslos war. Mitte September 2021 schloss sich Marin dann dem ungarischen Spitzenverein Ferencvaros Budapest an, für den er bislang aber nur 14-mal (ein Tor, eine Vorlage) zum Einsatz kam, meist als Joker.
Obwohl er sein Potenzial nie ausgeschöpft hat, kann der pfeilschnelle Wirbelwind auf eine bewegte Karriere in zehn Ländern mit zwölf Profivereinen zurückblicken, in denen er zweimal die Europa League gewann, zweimal serbischer Meister, einmal griechischer Meister, einmal Spieler der Saison und einmal U21-Europameister wurde.
Titelfoto: OLIVER LANG/AFP